Neue Technik für den Straßenbetriebsdienst : Teil 1: Neue Informations- und Kommunikationstechniken ; Teil 2: Autonomes Fahren für den Straßenbetriebsdienst

2013 
Teil 1, Informations- und Kommunikationstechniken zur Optimierung des Betriebsdienst-Managements: In vielen Arbeits- und Organisationsprozessen des Strasenbetriebsdienstes werden Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) eingesetzt, um Arbeitsablaufe einfacher, besser und sicherer zu gestalten sowie umfassende Daten fur die Abrechnung und weitere Planung bereit zu stellen. Die Potenziale der IuK-Technologien werden im Strasenbetriebsdienst haufig nur unvollstandig genutzt. Ziel des FE-Vorhabens war die systematische Aufbereitung von Anforderungen und Moglichkeiten der IuK-Technologien. Die Anforderungen des Strasenbetriebsdienstes an den Einsatz der IuK-Technologien berucksichtigen neben der derzeitigen Praxis auch kunftige Entwicklungen, die sich beispielsweise aus der Einfuhrung der wirtschaftlichkeitsorientierten Steuerung des Betriebsdienstes ergeben. Damit IuK-Technologien erfolgreich betrieben werden konnen, ist neben Funktionalitat und Qualitat der technischen Komponenten auch die Berucksichtigung der organisatorischen und betrieblichen Ablaufe im Strasenbetriebsdienst von groser Bedeutung. In den Untersuchungen zur mobilen Sprach- und Datenkommunikation wurde deutlich, dass bei Auslaufen des Analogfunks neben dem Aufbau eigenstandiger Digitalfunknetze auch die Nutzung des kommerziellen Mobilfunks in Betracht gezogen werden sollte. Wesentliche Grundlagen fur die wirtschaftliche Steuerung sind die automatisierte Einsatzdatenerfassung sowie ein umfassendes Bestandsdatenmanagement, wobei Bestandsobjekte auch mit Hilfe von RFID-Chips identifiziert werden konnen. Im Winterdienst sollten verstarkt beruhrungslose Sensoren fur die Erfassung von Fahrbahntemperatur und "zustand zum Einsatz kommen. Salzmanagementsysteme ermoglichen u.a. die Uberwachung von Streustoffvorraten an nicht besetzten Standorten sowie eine ubergeordnete Logistik bei Lieferengpassen. Wichtig sind auch Systeme zur Unterstutzung der Fahrer von Winterdienstfahrzeugen, durch die Einsatze anforderungsgerechter und flexibler erfolgen konnen. Es wurden auch innovative IuK-Technologien analysiert, die grose Potentiale fur den Strasenbetriebsdienst erkennen lassen. Hierzu zahlen die mobile Erfassung des Strasenzustandes fur den Winterdienst durch Einsatzfahrzeuge oder Fahrzeuge des Individualverkehrs, alternative Kommunikationswege fur die Warnung der Verkehrsteilnehmer vor Arbeitsstellen im Verkehrsraum sowie das autonome Fahren von Absperr- und Vorwarnanhangern, durch das die Gefahrdung des Personals im Verkehrsraum deutlich reduziert werden kann. Es besteht jedoch noch erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf, um diese Technologien effizient im Strasenbetriebsdienst einzusetzen sowie ihren Nutzen umfassend bewerten zu konnen. Teil 2, Autonomes Fahren fur den Strasenbetriebsdienst: Mitarbeiter des Betriebsdienstes sind in Arbeitsstellen auf Autobahnen enormen Unfallgefahren ausgesetzt. Weiterhin erfordert die Sicherung von Arbeitsstellen kurzerer Dauer (AkD) einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand. Das FE-Projekt "Informations- und Kommunikationstechniken zur Optimierung des Betriebsdienst-Managements" zeigte, dass die Anwendung autonomer Fahrzeuge im Betriebsdienst die Gefahrdung des Personals im Verkehrsraum reduzieren kann. In Erganzung dazu wurde der Entwicklungsansatz "Autonomes Fahren fur den Strasenbetriebsdienst" konkretisiert. Eine untersuchte Minimallosung beinhaltet ein autonom fahrendes Absperrfahrzeug, welches einem Fuhrungsfahrzeug auf der Autobahn folgt. In einem zweiten Gesamtkonzept ist die Automatisierung einer gesamten Absicherungskolonne mit Absperr- und Vorwarnfahrzeugen incl. der unbemannten Anfahrt zur Autobahn auf nicht offentlichen Strasen vorgesehen. In der technischen Umsetzung handelt es sich bei den Einsatzszenarien der unbemannten Fahrzeuge um Formationsfahrten oder Folgefahrt-Szenarien auf der Autobahn. Unbemannte Fahrzeuge mit den dargestellten Funktionsweisen konnen deutliche Sicherheitssteigerungen fur Betriebsdienstmitarbeiter bieten. Eine erste Abschatzung ergab, dass rund 70 % der Mitarbeiter, welche in AkD auf Autobahnen beim Aufenthalt in Fahrzeugen verunglucken, durch den Einsatz unbemannter Arbeitsstellensicherung geschutzt werden konnen. Dies entspricht rund der Halfte der insgesamt bei Unfallen in AkD verungluckten Mitarbeiter. Fur die Realisierung unbemannter Sicherungsfahrzeuge sind viele technische Fragestellungen zu klaren, insbesondere bezuglich der Prognose und Detektion von Fehlfunktionen. Fur den Einsatz der vorgeschlagenen Systeme ist eine allgemeine Genehmigung fur den taglichen Betrieb notwendig. Hierzu sind zahlreiche rechtliche Fragestellungen zu beantworten. Somit kann die Implementierung unbemannter Sicherungsfahrzeuge im Betriebsdienst als Pilotprojekt fur unbemanntes Fahren im Allgemeinen bzw. in anderen Branchen dienen.
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