Über Jäger und Jagdhunde: Literarische und bildkünstlerische Verhandlungen einer Mensch-Tier-Begegnung

2019 
Der Beitrag versammelt Reprasentationen von Jagdhunden in Literatur, Malerei und Fotografie (Homer, Thomson, Landseer, Ebner-Eschenbach, Faulkner, Usborne). In ebenso komparatistischer wie medienkomparatistischer Differenzierung werden Jagdhunde mit Blick auf ihre zeit- und kulturgeschichtlichen Pragungen, sprich: als Ausdruck kultureller Diskursformationen gelesen. Dabei rucken Kernfragen, das heist neuralgische Punkte von Mensch-Tier-Begegnungen (encounters) sowie asthetische Verhandlungsraume in den Blick, die in den vorgestellten Fallbeispielen um Aspekte der Verdinglichung, der Anthropomorphisierung, der Mythologisierung und der Tiertotung kreisen. Gerade weil sich Jagdhunde charakteristischerweise auf einer ambulanten Grenze zwischen Tieren und Menschen bewegen, sind sie, so fuhrt die Autorin vor, in besonderer Weise dazu geeignet, asthetische Inszenierungen und Reflexionen von Mensch-Tier-Beziehungen anzuregen. Schlieslich sind Jagdhunde nicht einfach nur ‚Grenztiere‘, wie es allgemein fur Hunde gilt. Vielmehr eroffnen sie einen Schwellenraum, in dem nicht nur Mensch-Tier-Differenzen, sondern vor allem auch moralische und emotionale Zugehorigkeiten ausgehandelt werden, die die Jagd als speziesistische Kulturpraktik vorfuhren und nicht eben selten in einer elementaren Begrundungskrise zeigen.
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