Lebensverlängerung durch Ernährungseinflüsse

2008 
Der Lebenszeitraum ist im Tierreich hochst unterschiedlich und reicht von Tagen bis zu 150 und mehr Jahren. Offensichtlich nur beim Menschen hat er sich seit der Antike mehr als verdoppelt. Dennoch ist der Wunsch des Menschen, bei weitgehend erhaltener korperlicher und geistiger Leistungsfahigkeit noch langer zu leben ungebrochen. Alle bisher durchgefuhrten Tierversuche, bei denen unter experimentellen Bedingungen die Energiezufuhr knapp gehalten wurde, fuhrten zur Lebensverlangerung. Ein Arzt der Biosphere 2 kam bei langjahrigen Versuchen an Mausen zum gleichen Ergebnis und fuhrte selbst ein langjahriges Hungerexperiment durch. Er wollte 120 Jahre alt werden, war aber erfolglos. Eine ovo-lakto-vegetabile Kost konnte auf Grund einer reduzierten Rate bei einer Reihe von Erkrankungen zur Lebensverlangerung beitragen. Der Beweis fur ein verlangertes Leben aber steht aus. Enttauschend sind die bisherigen Ergebnisse der „funf-am-Tag“-Kampagne. Die Rate koronarer Herzerkrankungen konnte um 12% gesenkt, Tumorraten einzelner Tumoren aber nur gering gesenkt werden. Die Einnahme antioxidativ wirksamer Vitaminpraparate fuhrt, wie Ergebnisse aus Meta-Analysen ergeben, zur erhohten Mortalitat, nicht jedoch zur verlangerten Lebenserwartung. Andererseits wird ein positiver Einfluss der mit der Nahrung zugefuhrten Antioxidantien auf die Lange der Endstucke der Chromosomen, die Telomere, diskutiert. Diese verkurzen sich mit jeder Zellteilung und bestimmen letztendlich die Lebenszeit der Zelle. Ob es mit der Analyse von Genvarianten gelingt, eine Ernahrung so durchzufuhren, dass sich neben praventiv-therapeutischen Moglichkeiten auch Wege zur Lebensverlangerung eroffnen, muss offen bleiben. Nachgewiesen ist diese bislang nur fur die mediterrane Kost. Als Ursache der positiven Auswirkungen gelten der geringe Fleischverzehr bei masigem Fischverzehr, die Bevorzugung fettarmer Milchprodukte (fettarmer Kase, Jogurt), der Verzehr von saisonalem Gemuse, von Obst, Nussen und Samen, die Verwendung von Olivenol und ein masiger Alkoholkonsum, vorzugsweise als Rotwein und zu den Mahlzeiten. Die Umsetzung der Kostform fuhrte auch in nordlichen Landern zur signifikanten Lebensverlangerung. Letztendlich wird die Langlebigkeit zwar von einer gesunden Ernahrung mitbestimmt, es gibt jedoch eine Fulle weiterer ursachlich in Frage kommender Faktoren (u. a. Genetik, Fehlen schwerer Erkrankungen)
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