Psychotherapie mit adjuvanter Gabe von serotonergen psychoaktiven Substanzen – Möglichkeiten und Hindernisse

2017 
Hintergrund  Der Einsatz von serotonergen Halluzinogenen (Psychedelika) wie Lysergsaure-Diethylamid (LSD) und Psilocybin und Entaktogenen wie 3,4-Methylendioxymethamphetamin (MDMA) im Rahmen von Psychotherapie ist in den letzten Jahren wieder zunehmend ins Licht des wissenschaftlichen Interesses geruckt. Die vorliegende Arbeit fasst die aktuelle Evidenz zur substanzunterstutzten Psychotherapie mit serotonergen Psychoaktiva zusammen. Methode  Eine selektive Literaturrecherche erfolgte in PubMed und der Cochrane Library, wobei nach Studien gesucht wurde, in denen der Einsatz von serotonergen Psychoaktiva in der Psychotherapie seit 2000 untersucht wurde. Ergebnisse  Es fanden sich Studien fur die folgenden Behandlungsindikationen: Alkoholabhangigkeit (LSD und Psilocybin), Nikotinabhangigkeit (Psilocybin), Behandlung von Angst und Depression bei lebensbedrohlicher korperlicher Erkrankung (LSD und Psilocybin), Zwangsstorungen (Psilocybin), therapieresistente Major Depression (Psilocybin) und posttraumatische Belastungsstorung (MDMA). Diskussion  Abhangigkeitserkrankungen, posttraumatische Belastungsstorung sowie Angst und Depression bei lebensbedrohlicher korperlicher Erkrankung stellen derzeit die am besten evaluierten Indikationen fur die substanzunterstutzte Psychotherapie mit serotonergen Psychoaktiva dar. Bisher zeigten sich Hinweise fur eine Wirksamkeit bei relativ guter Vertraglichkeit. Weitere Studien sind erforderlich, um einzuschatzen, ob diese Substanzen in Zukunft in der Behandlung bestimmter therapieresistenter psychischer Erkrankungen eine Option darstellen konnen.
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