Arzneimittelpreise aus gesellschaftlicher Perspektive

2021 
Zusammenfassung Aufgrund der vermehrten Zulassung von Hochpreistherapien ist die mit Einfuhrung der nutzenbasierten Preisbildung in Deutschland vorgesehene Orientierung an Vergleichspreiskorridoren nicht mehr bzw. nur noch sehr eingeschrankt umsetzbar. Der Hintergrund dafur ist, dass diese neuartigen Therapien vielfach keine Vergleichsreferenzen im Markt haben. Diskutiert wird, ob die derzeitigen Preisbildungskriterien und -mechanismen ausreichen, um die Erstattung hochpreisiger Arzneimittel auch zukunftig in einem fairen Interessenausgleich sicherzustellen, oder ob es erganzender Regulierungsansatze bedarf. Aus gesundheitsokonomischer Perspektive fehlt es vor allem an einer strukturierten Berucksichtigung okonomischer Evidenz im Rahmen von Bewertung und Preisfindung neuer Arzneimittel. Zudem ist zu erwarten, dass sich die Preisbildung fur neue Arzneimittel durch adaptive Preisbildungsmodelle zukunftig starker in Prozesse verschiebt, die den Verhandlungen nachgelagert sind, um neben der preis- insbesondere die mengenadjustierte Ausgabensteuerung zu ermoglichen. Damit eine solche mengenbezogene Preisadjustierung innerhalb der nutzenbasierten Preisbildungslogik, bestehend aus differenzierten Vergleichstherapien und Teilpopulationen, praktikabel und prozedural fair umsetzbar ist, bedarf es einer verbesserten Datenbasis.
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