Studienprojekte im Praxissemester Anglistik: Konzeption und Studierendenperspektive

2018 
Der Artikel arbeitet zunachst die Fachspezifik des ubergreifenden Konzepts Forschendes Lernen im Fach Anglistik an der Universitat Bielefeld heraus, indem einerseits auf fremdsprachendidaktische Forschungsthemen und andererseits auf das anglophone Paradigma Action Research (Aktions- bzw. Handlungsforschung) Bezug genommen wird. Darauf aufbauend wird die Konzeption derjenigen Seminare entworfen, die Studierende unmittelbar auf das Forschende Lernen im Praxissemester der Lehramtsausbildung im Fach Anglistik vorbereiten. Diese Konzeption wird anhand der Ergebnisse des qualitativen Projektes SPORT (Student Perspectives on the Researching Teacher) kritisch beleuchtet. Im SPORT-Projekt wurden Studierende mit Hilfe von Schreibaufgaben und Leitfadeninterviews zu ihren Konzeptualisierungen forschender Lehrkrafte und deren Auswirkungen auf das Praxissemester und daruber hinaus befragt. Zu den wesentlichen Ergebnissen der Grounded-Theory-geleiteten Analyse zahlt die Erkenntnis, dass Studierende forschende Lehrkrafte als idealisierte „Super-Lehrende“ ansehen, die zwei eigentlich unvereinbare Personlichkeiten (die forschende, die unterrichtende) in sich verbinden. Aus dem uberhohten Ideal ergeben sich problematische Effekte im Hinblick auf die Einstellungen Studierender zum Forschen im Praxissemester und im spateren Berufsleben. Wir diskutieren mogliche Modifikationen in der Kurskonzeption, die diesen Tendenzen entgegenwirken konnen, wie bspw. die starkere Akzentuierung einiger Ideen des Action Research (Verbesserung durch Beforschung der eigenen Praxis) bei gleichzeitiger Relativierung anderer Aspekte, die im Kontext des Praxissemesters unrealistisch erscheinen (Verandern von Schulpraxis uber das eigene Unterrichten hinaus, bspw. mit Blick auf die Schulkultur der Praktikumsschule).
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