Entwicklung von Wintererbsenprototypen (Pisum sativum L.) im Gemengeanbau unter ökologischer Bewirtschaftung

2014 
Ziel des Projektes war die zuchterische und pflanzenbauliche Entwicklung und Optimierung von Wintererbsenprototypen, die sich durch Winterharte, Standfestigkeit, eine klare Determinierung sowie eine hohe Ertragsleistung bei moglichst guter Qualitat als Futtermittel auszeichnen. Die neuen Sorten sollten daruber hinaus eine geringe Krankheitsanfalligkeit aufweisen und besonders fur den Gemengeanbau mit Wintergetreiden und -olfruchten geeignet sein. Damit sollten sowohl die notwendigen Vorarbeiten zur Zulassung neuer Sorten unter den Bedingungen des okologischen Landbaus geleistet als auch ein Leitbild fur die weitere Zuchtung von Wintererbsen fur Reinsaat oder fur den Gemengeanbau vorgelegt werden. Basierend auf 5 Kreuzungen vollblattriger, buntbluhender Winterfuttererbsen und weisbluhender, halbblattloser Kornererbsen wurden aus 33 Nachkommenschaftslinien und genetischen Ressourcen mit einem weitem Spektrum an morphologischen Kombinationen von Blatttypen und Blutenfarben sowie Pflanzenlangen nach einem Testdurchgang an 2 Standorten im Jahr 2011 12 Genotypen selektiert (eine halbblattlos-bunte, sechs halbblattlos-weise, zwei vollblattrige-bunte und drei vollblattrig-weise Genotypen). Diese wurden bis zum Jahr 2013 auf beiden Standorten auf ihre Anbaueignung im Gemengeanbau und der Reinsaat hinsichtlich Uberwinterungsleistung, Feldaufgang, Standfestigkeit, Deckungsgrad, unspezifische Krankheitsanfalligkeit, Ertrag sowie Futterwerteigenschaften uberpruft und mit der Referenzsorte EFB33 und 3 weiteren Herkunften verglichen (alle vollblattrig–bunt). Im Jahr 2013 wurden auserdem noch 2 Standorte hinzugenommen. Mit den gepruften Linien konnte das bisherige Sortenspektrum erweitert und insbesondere hinsichtlich der Anbauwurdigkeit von Wintererbsen zur Kornernutzung im Gemengeanbau in Bezug auf eine verbesserte Standfestigkeit, gleichmasigere Abreife, hohere TKM und Ertrag ein wichtiger Beitrag geleistet werden. Jedoch war die Ertagsleistung abhangig von der Witterung, dem Standort und der Anbauform. Der Reinertrag der Genotypen reichte daher von 1 bis 52 dt/ha. Die beiden Genotypen der vollblattrig-buntbluhenden und der halbblattlos-buntbluhenden Gruppe waren bis auf wenige Ausnahmen uber alle Jahre, Standorte und Anbauformen unter den 50% der Besten. Sie wiesen auch die geringste Krankheitsanfalligkeit gegenuber boden- und samenburtigen Krankheiten auf. Insbesondere der Genotyp L1 zeigte auf allen Standorten und in allen Anbauformen gute Ertragsleistungen, zeigte einen determinierten Wuchs und wies im Gemenge eine gute Standfestigkeit auf. Dagegen war das Bild der Genotypen aus der weisbluhenden Gruppe differenzierter. Wahrend der Feldaufgang in enger Beziehung zur Blutenfarbe stand, konnte fur das Merkmal Uberwinterung kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Blutenfarbe festgestellt werden. Um extreme Kahl- und Wechselfroste abzupuffern, muss die Uberwinterungsleistung insbesondere auf weniger wuchsigen Standorten noch gesteigert werden. Die Gemenge mit Triticale haben sich als besonders gut im Vergleich zu Roggen, Weizen oder Winter-Olfruchten herausgestellt, da hier durchschnittlich der hochste Reinertrag bzw. Gesamtertrag erreicht wurde und die Entwicklungsstadien der Triticale sehr gut mit den Wintererbsen ubereinstimmten. Dies erwies sich auch im extrem kalten Winter 2012 als sehr gunstig. Eine Reinsaat der Genotypen ist - aufgrund der hohen Pflanzenlangen und des Beikrautdrucks - weiterhin nicht zu empfehlen. Gute Futterwerteigenschaften zeigten sich insbesondere bei den vollblattrigen, weisbluhenden Genotypen, da sie nur geringe Tanningehalte und hohe Rohproteingehalte aufwiesen. Bei allen Genotypen wurde lediglich eine geringe Trypsininhibitorenaktivitat nachgewiesen.
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