Personalisierte Medizin live erleben: Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungssystems mithilfe synthetischer Patientendaten

2021 
Die Medizinische Informatik ist eine schnell wachsende Disziplin der Informatik, die sich nicht nur mit den Prozessen der Digitalisierung im Gesundheitswesen, sondern mit allen Aspekten der Nutzung von Informationstechnologie im Gesundheitsbereich beschaftigt. Die Deutsche Gesellschaft fur Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) definiert Medizinische Informatik als „die Wissenschaft der systematischen Erschliesung, Verwaltung, Aufbewahrung, Verarbeitung und Bereitstellung von Daten, Informationen und Wissen in der Medizin und im Gesundheitswesen. Sie ist von dem Streben geleitet, damit zur Gestaltung der bestmoglichen Gesundheitsversorgung beizutragen.“ (Deutsche Gesellschaft fur Medizinische Informatik 2020) Um dieses Ziel zu erreichen spielt insbesondere die Datenaufbereitung und damit Nutzbarmachung von in der medizinischen Versorgung erhobenen Daten eine wesentliche Rolle (sog. Sekundarnutzung). Daneben strebt die Medizinische Informatik eine Verbesserung des Datenaustausches durch verbesserte Harmonisierung an. Zuletzt sollen die so bereitgestellten Daten einen klinischen Nutzen entfalten. Ein klassisches Anwendungsgebiet hierfur sind medizinische Entscheidungsunterstutzungssysteme. Wir stellen ein Lehrkonzept vor, das Studierenden die Moglichkeit bietet, sich die Problematik der Sekundarnutzung von Abrechnungsdaten fur die Implementierung eines Entscheidungsunterstutzungssystems weitestgehend selbststandig zu erarbeiten. Dazu erhalten die Studierenden einen synthetisch generierten Datensatz, der die Struktur von Krankenhausabrechnungsdaten abbildet (sog. §-21-Daten, nach § 21 KHEntgG) (GKV-Spitzenverband 2020). Dieser Datensatz wird in Projektarbeit durch die Studierenden zunachst in ein internationales Datenformat uberfuhrt. In einem weiteren Schritt entwickeln die Studierenden eine Anwendung zur klinischen Entscheidungsunterstutzung, beispielsweise zur Erkennung von Druckgeschwuren. Die gesamte Projektarbeit verlauft selbststandig unter konstanter, bedarfsgerechter Betreuung durch die Lehrenden. Festgelegte Termine zu Beginn und im Verlauf des Semesters dienen der Wissensvermittlung und Klarung offener Fragen sowie der Sicherstellung des Fortschritts der Studierenden und damit der Vermeidung von Frustrationserlebnissen. Am Schluss des Seminars steht die Prasentation des Projektergebnisses mit Benotung.
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