Chemische Mutagenese beim Säuger. Das Knochenmark des Chinesischen Hamsters als in vivo-Testsystem. Hämatologische Befunde nach Behandlung mit Trenimon

1970 
Im Zuge der Ausarbeitung moglichst einfacher Systeme zur Mutagenitatsprufung chemischer Substanzen am Saugetier wurde abgeklart, wie weit die Aanalyse an gewohnlichen Knochenmarkausstrichen die aufwendigere Chromosomenuntersuchung zu ersetzen vermag. Chinesische Hamster wurden an 2 aufeinanderfolgenden Tagen mit verschieden hohen und in einem Langzeitversuch mit 12 taglichen Injektionen von niedrigen Dosen Trenimon behandelt. Es wurden Praparate von Knochenmark und Herzblut angefertigt und der Effekt unter den verschiedenen Dosen und zu verschiedenen Zeiten nach der Behandlung sowie am Ende des Langzeitversuches beurteilt. Neben einem rapiden Zellschwund bei hoheren Dosen, der mit z. T. uneinheitlichen und nur schwer uberblickbaren quantitativen Zelltypenverschiebungen im Knochenmark einherging, konnten verschiedene atypische Zell-und Kernformen beobachtet werden, die quantitativ in Abhangigkeit von Dosis und Zeit erfast wurden und bezuglich Haufigkeit und Morphologie mit bekannten cytogenetischen Befunden verglichen wurden. Es liesen sich z. T. weitgehende parallelen feststellen, und es konnte damit dieser hamatologisch-morphologischen Knochenmarkuntersuchung eine Bedeutung als relativ einfaches Testsystem zur Erfassung chromosomenschadigender Mutagene zugesprochen werden. Es wird vorgeschlagen, dieses Verfahren als “Mikrokern-Test” zu bezeichnen. Ein besonderer Vorteil der Methode liegt darin, das sie, unabhangig von einem gunstigen Chromosomensatz, bei verschiedensten Saugetierspecies durchgefuhrt werden kann.
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