Rassismuskritik an der Hochschule: Mit oder trotz Diversity-Policies?

2018 
Der Beitrag von Vanessa Eileen Thompson und Alexander Vorbrugg geht von der Beobachtung aus, dass gegenwartige Diversity- und Gleichstellungspolitiken die kolonialen Kontinuitaten von institutionellem Rassismus an der Hochschule nicht wirksam adressieren, geschweige denn mit ihnen brechen. Sie zeigen die vielfaltigen Verflechtungen und Fallstricke auf, durch die gleichstellungs- und diversitypolitische Masnahmen institutionellen Rassismus und intersektionale Ungleichheiten eher verdecken und reproduzieren als sie sichtbar zu machen und abzubauen. Doch anstatt Diversity-Politiken vor diesem Hintergrund prinzipiell eine Absage zu erteilen, gehen Thompson und Vorbrugg ihrem transformativen Potenzial nach, das es aus postkolonial-feministischer Perspektive zu entwickeln und zu entfalten gilt. Im Anschluss an Audre Lorde und Gayatri Chakravorty Spivak buchstabieren sie Strategien einer „affirmativen Sabotage“ aus, mit deren Hilfe Diversity-Politik durch rassismuskritische Akteur_innen so angeeignet werden kann, dass Anti-Rassismusarbeit, die an den institutionellen Strukturen ansetzt, nicht langer verhindert, sondern ermoglicht wird.
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