Gründungsförderung an Hochschulen : eine empirische Untersuchung fördermittelfinanzierter Gründungsberatungen an Brandenburger Hochschulen

2021 
Fordermittelfinanzierte Grundungsunterstutzungsangebote waren in den EU-Forderperioden 2007-2013 und 2014-2020 ein wichtiges Element der Hochschulgrundungsforderung im Land Brandenburg. Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, reduzierte sich das Fordervolumen in der gleichen Zeit jedoch stetig. Fur die EU-Forderperiode 2021-2027 steht eine weitere Reduzierung der Fordermittel bereits fest. In der Folge wird es, ohne Anpassungen der etablierten Forderstrukturen, zur weiteren Reduzierung oder Erosion der Grundungsunterstutzungsangebote an Brandenburger Hochschulen kommen. Die vorliegende Arbeit befasst sich daher u.a. mit der Frage, wie ein theoretisches Referenzmodell zur fordermittelfinanzierten Hochschulgrundungsberatung gestaltet sein kann, um den reduzierten Fordersatzen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Angebotsvielfalt gerecht zu werden. Zur Beantwortung dieser Frage wird als Untersuchungsobjekt das Forderprojekt BIEM Startup Navigator herangezogen. Das Grundungsberatungsprojekt BIEM Startup Navigator wurde von 2010 bis 2014 an sechs Brandenburger Hochschulen durchgefuhrt. Mit Hilfe der Modelle und Pramissen der Prinzipal-Agent-Theorie wird zunachst ein theoretischer Rahmen aufgespannt, auf dessen Grundlage die empirische Untersuchung erfolgt. Anhand der Prinzipal-Agent-Theorie werden die beteiligten Organisationen, Individuen und Institutionen aufgezeigt. Weiterhin werden die wesentlichen Problemfelder und Losungsansatze der Prinzipal-Agent-Theorie fur die Untersuchung des BIEM Startup Navigators diskutiert. Im Untersuchungsverlauf werden u.a. die Konzepte zur Durchfuhrung des Forderprojekts an sechs Hochschulstandorten, die Daten von 610 Teilnehmenden und 288 Grundungen analysiert, um so sachlogische Zusammenhange und Wechselwirkungen identifizieren und beschreiben zu konnen. Es werden unterschiedliche theoretische Annahmen zu den Bereichen Projekteffektivitat bzw. Projekteffizienz, Kostenverteilung und zur konzeptionellen Ausgestaltung in Form von 24 Arbeitshypothesen formuliert und auf die Untersuchung ubertragen. Die Verifizierung bzw. Falsifizierung der Hypothesen erfolgt auf Grundlage der kombinierten Erkenntnisse aus Literaturrecherchen und den Ergebnissen der empirischen Untersuchung. Im Verlauf der Arbeit gelingt es, die in der Prinzipal-Agent-Theorie auftretenden Agencykosten auch am Beispiel des BIEM Startup Navigators zu beschreiben und ex post Ineffizienzen in den durchgefuhrten Screening- und Signalingprozessen aufzuzeigen. Mit Hilfe des im Verlauf der Arbeit entwickelten theoretischen Referenzmodells zur fordermittelfinanzierten Grundungsberatung an Brandenburger Hochschulen soll es gelingen, den sinkenden EU-Fordermitteln, ohne eine gleichzeitige Reduzierung der Grundungsunterstutzungsangebote an den Hochschulen, gerecht zu werden. Hierfur zeigt das theoretische Referenzmodell wie die Ergebnisse der empirischen Untersuchung genutzt werden konnen, um die Agencykosten der fordermittelfinanzierten Grundungsberatung zu reduzieren.
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