Räumliche und zeitliche BVD-Befund­datenanalysen in Mecklenburg-Vorpommern (2008–2014)

2020 
Aus dem Managementsystem des Landeslabors (LIMS) Mecklenburg-Vorpommern wurden die Befunddaten zu Boviner Virusdiarrhoe (BVD) von mehr als 1,2 Mio. Rindern der Jahre 2008–2014 ausgewertet. Die Daten umfassten 2166 Nachweise von BVD-Virus (BVDV) von 1437 Rindern in 183 Rinderbetrieben bzw. 547 persistent infizierte (PI) Tiere aus 115 Betrieben. Letztere verteilten sich auf 83 Milchvieh- und 32 Mutterkuhbetriebe im Land. 72 % der PI-Tiere waren weiblichen Geschlechts mit einem durchschnittlichen Untersuchungsalter von 196 Tagen (Median 68 d); bei Mannlichen 61 d/10 d. PI-Tiere wurden minimal zwei Wochen vor, maximal 898 Tage nach Befundzugang und mit einem Zentralwert von 32 Tagen aus den Betrieben entfernt. Kumulativ wurden 25 % (n = 136) der 547 Viramiker innerhalb der ersten sieben Tage, 83 % (n = 452) innerhalb von 30 Tagen und 95 % (n = 519) innerhalb von 100 Tagen nach Zweitbefund entfernt. Die verbleibenden 5 % (n = 26) Virusausscheider verblieben teils Jahre in den Betrieben. Die Risikoparameter Nutzungsart, Geschlecht, Region und Jahr waren in der uni- und multivariaten Analyse von BVDV- und PI-Tieren signifikant assoziiert mit deren Untersuchungsalter und Verbleib. Die Analysen verdeutlichen die Konsequenzen eines unzureichenden Rechtsrahmens und damit einer verzogerten nationalen BVD-Bekampfungsstrategie in Deutschland, die nach 22 Jahren nunmehr in die Phase der BVD-Endsanierung ubergeht.
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