Synthese, Charakterisierung und Untersuchung zum Redoxverhalten von ceroxidbasierten Materialien zur Erzeugung solarer Brennstoffe
2018
Ein vielversprechendes Verfahren fur eine okonomische und umweltvertragliche Produktion von
Wasserstoff mittels Sonnenenergie ist der thermochemische Kreisprozess. Durch diesen mehrstufigen
Kreisprozess wird, unter dem Einsatz von Redoxmaterialien, eine Reduzierung des Temperaturniveaus
der thermischenWasserspaltung ermoglicht. Nutzt man Oxide multivalenter Kationen
als Redoxmaterial, lasst sich der Kreisprozess zur Wasserspaltung folgendermasen beschreiben:
MxOy-z+zH2O=MxOy+zH2 (0.1)
MxOy = MxOy-z+0;5zO2 (0.2)
Im Rahmen dieser Arbeit wurde als Redoxmaterial undotiertes und Zr/Sm-dotiertes CeO2 eingesetzt.
Durch Dotierung konnen die thermodynamischen Eigenschaften und die Kinetik der Redoxreaktion
von CeO2 positiv beeinflusst werden. Die mittels Sol-Gel-Synthese hergestellten CeO2-Pulverproben
wurden mit XRD, REM und EDX analysiert und zu Pellets weiterverarbeitet. Nach Reduktion, unter
vorgegebenen T- und pO2-Bedingungen, wurden in partiell reduzierten CeO2-d -Proben unterschiedliche
Phasen mit CaF2-Struktur und geordneter Sauerstoffleerstellenverteilung, die zur Bildung von
Uberstrukturen fuhren, mittels XRD und TEM-Analyse bestimmt. Im d-Bereich von 0,055-0,076
lagen die reduzierten Phasen a-CeO1;985, CeO1;778 und t-CeO1;714 vor. Die CeO1;778-Phase zeigt
eine trikline Uberstruktur mit einer 11-fachen-Periodizitat und entspricht so strukturell der von Kummerle
et al.1 beschriebenen b-CeO1;818-Phase. Mittels Dilatometrie konnte zusatzlich ein bisher noch
nicht beschriebener Phasenubergang bei 550 K beobachtet werden, welcher dem anteiligen Zerfall
von b in t und a zugeschrieben wird. Durch eine Zr-Dotierung findet eine Veranderung der
Sauerstoffleerstellenverteilung schon wahrend des Reduktionsvorganges statt. Die Kristallgitterausdehnung
wahrend der Reduktion war hierdurch im Vergleich zu einer CeO2-d -Referenzprobe vermindert.
Die verminderte Expansion wird auf eine pyrochlorartige Sauerstoffleerstellenkonfiguration
zuruckgefuhrt (Ce0;85Zr0;15O2 => (Ce0;5Zr0;5O2)0;3 und (CeO2)0;7). Durch die Stabilisierung der
Sauerstoffleerstellen konnen im Vergleich zum undotierten CeO2 hohere Reduktionszustande erreicht
werden. Die geringere Zahl der moglichen Sauerstoffleerstellenpositionen in der Pyrochlorstruktur
bewirkt eine Herabsetzung der Entropie der Redoxreaktion (CeO2 = 213 J/0,5molO2K,
Ce0;85Zr0;15O2 = 137 J/0,5molO2K (d = 0,04)). Die Pyrochlorausbildung im Zr-dotierten CeO2 ist
zudem von der thermischen Vorbehandlung abhangig. Proben, welche bei 1473 K thermisch vorbehandelt
wurden, zeigten hohere Entropiewerte (164 J/0,5molO2K (d = 0,04)), als die bei 1923 K thermisch
vorbehandelten Proben. Durch eine Sm3+-Dotierung konnte die Pyrochlorbildung zugunsten
einer ungeordneten Fluoritstruktur partiell unterdruckt und dadurch die Redoxentropie
erhoht werden. Neben der Entropieerhohung wurde so auch eine dem undotiertem CeO2-d ahnliche
Kristallgitterexpansion wahrend der Reduktion erzielt. Die ungeordnete Fluoritstruktur ist jedoch nur
bei T > 1273 K stabil und wandelt bei T < 1273 K, die…
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