Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU: Die Wirkungen von Direktzahlungen aus entwicklungspolitischer Perspektive

2012 
In der Diskussion uber die Fortfuhrung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2014 spielen die entkoppelten Direktzahlungen eine dominierende Rolle. Wahrend sich die Debatte innerhalb der EU vor allem um die langfristige Begrundung solcher Direktzahlungen dreht, steht aus Sicht der internationalen Handelspartner starker die Frage im Vordergrund, inwieweit von den formal entkoppelten Zahlungen nicht doch Produktions- und damit Handelswirkungen ausgehen. Vor diesem Hintergrund werden in der vorliegenden Studie zunachst die theoretischen Wirkungen, die von formal entkoppelten Direktzahlungen auf die Erzeugung von Agrargutern ausgehen konnen, erortert. Anschliesend wird mit Hilfe einer empirischen Analyse der Handelsstrome bei ausgewahlten Agrarprodukten im Export nach Westafrika untersucht, ob sich aus der Entwicklung der Ausfuhren im Zeitablauf Wirkungen auf die Produktion in den Destinationslandern ableiten lassen. Insgesamt wird deutlich, dass die Einfuhren Westafrikas nicht langer allein von der Agrarexportpolitik der EU abhangen; mit zunehmender Integration in den internationalen Agrarhandel sind lokale Markte weiter stark beeinflusst, ohne dass dies eindeutig der EU-Handelspolitik anzulasten ware. Die insgesamt eher skeptische Bewertung des Instruments der Direktzahlungen ruhrt daher weniger aus ihrer Handelswirkung, sondern starker aus ihrer mangelnden Zielgenauigkeit fur die vorgegebenen Ziele der Einkommens- und der Umweltpolitik her.
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