Genealogie der RoboterPflege. Zur politischen Rationalität des europäischen Innovationsdispositivs

2019 
Auf den ersten Blick konnten sich Altenpflege und Robotik nicht ferner sein. Was hat schon die Fursorge und Versorgung alter Menschen mit der technikwissenschaftlichen Programmier- und Konstruktionsarbeit von Robotikern zu tun? Gleichwohl sind diese beiden Themen nicht aus derzeitigen innovationspolitischen Diskursen wegzudenken. Die Robotik ist fest in Debatten um die Herausforderung einer uberalterten Gesellschaft verankert. Roboter – so die Hoffnung – konnten die klaffende Lucke zwischen der Zahl verfugbarer Pflegekrafte und der steigenden Bevolkerungsgruppe hochaltriger Menschen schliesen. Der hier vorgeschlagene Beitrag beobachtet dieses Phanomen aus genealogischer Perspektive. Eine solche setzt die Kopplung jener beiden Themen nicht einfach als gegeben voraus, noch betrachtet sie Pflegerobotik oder Altenpflege als fur sich getrennte Bereiche. Im Zentrum des Interesses steht vielmehr das Phanomen der RoboterPflege als Produkt weitreichender, politischer, diskursiver Verschaltungsprozesse im Kontext eines europaischen Innovationsdispositivs, welches demographischen Wandel und Altern nicht mehr primar als Bedrohung fasst, sondern als Gelegenheit, um okonomisch produktive Verschaltungen zwischen Technologie und Gesellschaft herzustellen.
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