Kompetenzdiagnose in der Berufsbildung von Pflegelehrpersonen

2021 
In diesem Beitrag der Zeitschrift Gruppe. Interaktion. Organisation. (GIO) wird das Instrument zur Diagnose padagogischer Kompetenzen von Pflegelehrpersonen (PadKomPflege) vorgestellt. Die Berufsbildung in der Pflege ist durch sich verandernde inhaltliche und gesetzliche Anforderungen gepragt. Verschiedene landesspezifische rechtliche Vorgaben fuhren zu einem sehr heterogenen Bild von Qualifikationen und Kompetenzen der Pflegelehrpersonen. Die Anrechnung bereits erworbener Kompetenzen auf pflegepadagogische Studiengange sowie die Kompetenzerfassung und -bilanzierung in Berufsbildungseinrichtungen spielt daher eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund wurde das Instrument PadKomPflege entwickelt und erprobt. Grundlage des Kompetenzmodells sind die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (2004) zu den Standards fur die (allgemeine) Lehrerbildung sowie Expertenworkshops und -interviews mit PflegedidaktikerInnen. Die empirische Erprobung erfolgte an einer Stichprobe von 1096 Pflegelehrpersonen. Psychometrische Analysen auf Grundlage der klassischen Testtheorie sowie IRT-basierte Analysen fuhrten zu einer Uberarbeitung des Instruments, welches nun als zweisprachiges Online-Self-Assessmenttool (eng./deut.) vorliegt. Die Validierung der deutschsprachigen Version fand anhand von 545 TeilnehmerInnen im Jahr 2016 statt, sodass ein gepruftes Instrument mit 54 Items in den funf Hauptskalen (Unterricht, Beurteilung, Beratung, Lernortkooperation sowie Organisations- und Schulentwicklung) und 18 Subskalen zur Verfugung steht. Sowohl klassische als auch probabilistische Testgutekriterien werden erfullt. Die Skalen weisen hohe interne Konsistenzen auf (α > 0,80) und sind uberwiegend konstruktvalide. So lassen sich fur 17 der 18 Subskalen ordinale Raschmodelle anpassen. Auf der Ebene der Hauptskalen konnen Partial Credit Modelle fur alle Items von modellkonformen Subskalen einer Hauptskala angepasst werden. Das Instrument kann zur individuellen Kompetenzdiagnostik, zur Identifikation von Bildungsbedarfen in Schulen des Gesundheitswesens und im Kontext beruflicher Bildungsprozesse genutzt werden. In der Onlineversion erhalten Teilnehmende abschliesend ein individuelles Kompetenzprofil mit moglichen Vergleichswerten. Das Tool kann begleitend zu Qualifizierungsprozessen als Monitoring-Instrument oder zur individuellen Kompetenzbilanzierung eingesetzt werden.
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