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Tödliches Dieulafoy-Ulkus

2020 
Nach einem Schlaganfall wurde ein 51 Jahre alter Mann in eine Rehaklinik verlegt. Gemas klinischen Angaben soll sich dort eine Sepsis entwickelt haben. Aufgrund eines plotzlichen Bewusstseinsverlustes wurde der Patient umgehend in die nachstgelegene Klinik verbracht, wo er trotz umgehender Behandlung verstarb. Da die Ehefrau Vorwurfe gegen das Personal der Rehaklinik erhob, wurde eine rechtsmedizinische Obduktion in Auftrag gegeben. Im Rahmen der Obduktion fielen grose Mengen flussigen Blutes im Magen sowie im oberen Gastrointestinaltrakt auf, sodass bereits autoptisch ein inneres Verbluten als Todesursache definiert wurde. Als Blutungsquelle kam ein makromorphologisch auffalliges, eroffnetes Gefas im Magenfundus in Betracht. Die sichere Diagnose eines todlichen Dieulafoy-Ulkus konnte jedoch erst nach histologischer Begutachtung erfolgen. Definierend fur diesen Befund ist eine kaliberpersistente Arterie in der Submukosa ohne pathologische Veranderungen. Bei sicherer Diagnose kann dieser Befund einen plotzlichen Tod aus naturlicher Ursache darstellen. Da das Ulkus im gesamten gastrointestinalen Trakt vorkommen kann, ist bei relevantem Blutverlust und unklarer Blutungsquelle neben der genauen Inspektion eine histologische Aufarbeitung moglicher Blutungsquellen unerlasslich. Damit die Kriterien eines Dieulafoy-Ulkus beurteilt werden konnen, sollte neben einer HE(Hamatoxylin-Eosin)-Farbung mindestens eine EvG(Elastica-van-Gieson)-Farbung durchgefuhrt werden. Nur dann konnen alternative Entstehungsmoglichkeiten ausgeschlossen werden, welche aus forensischer Sicht moglicherweise hatten verhindert werden konnen.
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