Humboldt Forum Berlin | Stadt.Raum.Monumente | Strategieplan 2020

2017 
Mit der bevorstehenden Fertigstellung des Humboldtforums stellt sich die Frage nach der stadtraumlichen Entwicklung des Umfeldes in Richtung Lustgarten, Schlossplatz und Breite Strase. Aber auch die aktuell diskutierte Gestaltung der Schlossfreiheit mit den ehemaligen Kolonnaden des Nationaldenkmals steht im Focus der Betrachtung. Der hier vorgelegte Plan geht von der These aus, dass der Stadtraum jener Monumente wieder bedarf, die ihn die letzten 300 Jahre uber architektonisch gepragt und ikonographisch aufgeladen haben. Zusatzlich wird auf nicht realisierte Projekte verwiesen: nicht mit dem Ziel einer exakten nachtraglichen Realisierung, sondern im Sinne einer analogen Intervention, die stadtebauliche Schwerpunkte formuliert und Moglichkeiten aufzeigt, also im Sinne einer Aktivierung der Ideengeschichte der Mitte von Berlin. Nicht zuletzt soll der vom Durchgangsverkehr zerteilte Platzraum zwischen dem ehemaligen Staatsratsgebaude und Schinkels Altem Museum durch Umlenkung des Individualverkehrs und durch Starkung der Randbebauung wieder zu einem zusammenhangenden Bereich werden, dessen Textur im Zusammenspiel mit den verschiedenen Monumenten das Schloss innerhalb der Stadt neu verortet. In Schinkelscher Logik sind hier die meisten Gebaude und Monumente typologisch wie stylistisch Solitare, die ohne jede formale Anpassung an den Kontext in einem „Bezugsystem" mit den Stadtraumen stehen: eine Fernkoordinierung zwischen unterschiedlichen und einzigartigen Raumstrukturen. Die freistehenden Baukorper wirken nicht mehr allein in der Frontalansicht, die die Fassaden bildhaftflach erscheinen lasst und nur einen einzigen Standpunkt im Raum festhalt: zur vollen raumlichen Wirkung gelangen sie vielmehr durch eine kinematographische Betrachtungsweise, die dem Betrachter eine Vielzahl von Blickstandpunkten ermoglicht. Genau das ist das Ziel dieses Strategieplans: ein Bezugssystem von Architekturen, Raumen, Sichtachsen und Monumenten zu schaffen, eine urbane Ensemblebildung von so nie da gewesener architektonisch-stadtraumlicher Qualitat und Schonheit.
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