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Norm und Normalität

2019 
Die Lehrperson befindet sich in einer machtvollen Situation im Lernsetting; sie produziert durch ihr Handeln und ihre Einstellungen Kontexte der Normalitat in Bezug auf die Heterogenitat der Lernenden. Damit sind primar nicht die bewussten Exklusionsprozesse gemeint, sondern Prozesse des Otherings oder der Normherstellung, die unreflektiert verlaufen. Z.B. mag die Annahme bestimmter auserlicher Spezifika, wie Hautfarbe, Nicht-Behinderung, kulturelles Wissens sowie Genderbinaritaten, als normal unreflektiert stattfinden und zu Exklusionserfahrungen der Lernenden fuhren. Diese Otheringprozesse un-terstellen Normalitaten und sind damit Konstruktionen eines hegemonialen Machtdiskurses. Obwohl auf unterschiedliche Differenzlinien ausgerichtet, sind die Mechanismen der Exklusion und Normalitatsherstellung ahnlich. Diese werden im Seminar mithilfe der Theorien aus Antirassismus, Disability Studies, Feminismus, Post-Kolonialismus sowie Gender- und Queer Studies reflektiert, um der Exklusion vorzubeugen und somit inklusive Schule zu ermoglichen. Das Ziel des Seminars, das hier beschrieben wird, ist es, Studierende im Lehramtsstudium fur die Machtprozesse und Konstruktionen der Norm (auch durch die Lehrperson) zu sensibilisieren und sie zur Reflexion uber die Formen der Normierung zu qualifizieren. Der Beitrag zeigt mithilfe unterschiedlicher Methoden und hoch-schuldidaktischer Ansatze (Powerflower, Simulationsspiele, Emporungsposter, Expert_inneneinladungen), wie Reflexion uber Normen und eigene Rollen im Norm-/Machtgefuge entsteht. Der Beitrag beschreibt die Konzeption und die Praxisherausforderungen des Sprechens uber Privilegienbewusstsein in der Lehramtsausbildung.
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