Kommentar zu den 2020er Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zum Management des akuten Koronarsyndroms bei Patienten ohne persistierende ST-Strecken-Hebung

2021 
Die im August 2020 publizierten Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) zum Management des akuten Koronarsyndroms ohne persistierende ST-Strecken-Hebungen (NSTE-ACS) ersetzen die zuletzt 2015 veroffentlichten Leitlinien. Diese aktualisierte Leitlinie hat einige bedeutsame Veranderungen fur die klinische Praxis, die die Diagnostik, Risikostratifizierung, medikamentose antithrombotische Therapie, das weitere Management mit invasiver Diagnostik oder nichtinvasiver Diagnostik und die Langzeittherapie beinhalten. Neue Abschnitte befassen sich mit der spontanen Koronararteriendissektion (SCAD), dem Myokardinfarkt mit nichtobstruktiven Koronararterien (MINOCA) und auch neu eingefuhrten Qualitatsindikatoren in der Therapie. Eine Betonung erfahrt die Diagnostik mit hochsensitivem kardialem Troponin (hs-cTn) mit Algorithmen, die ein fruhes Rule-in oder auch Rule-out in der Notaufnahme oder Chest-Pain-Unit ermoglichen. Bei der Risikostratifizierung wurde die fruhere intermediare Risikogruppe gestrichen und neu betont, dass Patienten mit niedrigem Risiko weitgehend wie Patienten mit einem chronischen Koronarsyndrom behandelt werden sollten. Bei der Antiplattchentherapie erfolgt eine starkere Individualisierung der Dauer, basierend auf dem ischamischen und dem Blutungsrisiko. Fur die invasive Diagnostik und den Zeitpunkt der invasiven Diagnostik wurden einige neue Aspekte eingefuhrt. Es bleibt aber bei der Gruppe mit sehr hohem Risiko, die sofort invasiv untersucht werden sollte, und der Gruppe mit hohem Risiko, die innerhalb von 24 h eine invasive Diagnostik bekommen sollte.
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