Wer erhält Psychotherapie? Einflussvariablen bei der Therapieindikation von tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Psychotherapie

2003 
Anhand 400 psychotherapeutischer Erstantrage der Jahre 1998 und 1999 wird Einblick in die konkrete Indikationsstellung genommen. Berucksichtigt werden hierbei neben Strukturen, die durch unser gesundheitliches Versorgungssystem vorgegeben werden, auch allgemeine Patientencharakteristika (z.B. Geschlecht und Alter), soziookonomische Faktoren und krankheitsbezogene Patientenmerkmale mittels eines eigens entwickelten Kategorienschemas. Die Merkmale der Patienten beider Therapieverfahren weisen generell nur wenige Unterschiede auf. Schon berichtete Unterschiede konnten bestatigt werden. Patienten mit einem hoheren Ausbildungs- und Berufsstand finden sich haufiger in analytischer Therapie wieder. Grose Unter-schiede zeigen sich bei Angststorungen (TP = 21% vs. AP = 17%) und Personlichkeitsstorungen (TP = 4% vs. AP = 11%). Rein pragmatische Gesichtspunkte wie die hausliche und die berufliche Situation in Bezug zu der zur Verfugung stehenden Zeit stellen dagegen keinen signifikanten Einfluss bei der Indikationsentscheidung dar.
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