Oberflächennahe sedimentäre und tektonische Prozesse in der Ionischen See südlich der Straße von Messina, Italien

2017 
Im Ionischen Meer, sudlich vom italienischen Festland und ostlich Siziliens, liegt eine der komplexesten tektonisch aktiven Regionen der Welt. Die Kombination aus der hohen Bevolkerungsdichte an den umliegenden Kusten und dem regelmasigen Auftreten von Erdbeben hoher Magnitude und nachfolgenden Tsunamis birgt das Risiko desastroser Folgen beim Eintritt eines solchen Ereignisses. Es ist deshalb von essentieller Bedeutung fur den Umgang mit Naturkatastrophen und ihren Konsequenzen, die beteiligten tektonische und sedimentaren Prozesse dieser Region im Detail zu untersuchen. Wahrend der Expedition POS496 auf dem Forschungsschiff Poseidon im Marz und April 2016 wurden hochauflosende Mehrkanal reflektionsseismische Daten aufgenommen. Mit Hilfe von vorhandenen Daten, die wahrend der Ausfahrt MS86/2 aufgenommen wurden, war es moglich einen regionalen Uberblick uber das Untersuchungsgebiet zu erhalten. Das Ziel ist es, tektonische und sedimentare Strukturen zu lokalisieren, um eine morphotektonische Karte des Untersuchungsgebietes zu erstellen. Einige der wesentlichen sedimentaren Strukturen, die auftreten, sind ein groses Sedimentbecken entlang des Malta Escarpment, ein Sedimentwellenfeld und zwei grose Kanale, von denen einer den unteren Teil des Messina Strait Canyons darstellt. Mehrere NW-SO ausgerichtete Antiklinen, die als Blattverschiebungen identifiziert werden konnen, konnten Oberflachenerscheinungen eines Subduction-Tear-Edge-Propagator-Faults sein. Ein an der Oberflache im Durchmesser 6 km groses, rundes Basement Hoch wird als alter Seamount interpretiert, dessen Herkunft unklar bleibt.
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