Diabetes, Durchblutung und Diabetischer Fuß: Therapie vaskulärer Risikofaktoren, Infektbekämpfung und Druckentlastung

2021 
Diabetes mellitus (DM) gehort neben Rauchen, arteriellem Hypertonus und Hyperlipoproteinamie zu den Hauptrisikofaktoren der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Mit zunehmender Diabetesdauer nehmen mikro- und makrovaskulare Veranderungen zu. Die finale Komplikation am Bein, sowohl der pAVK als auch des diabetischen Fussyndroms (DFS) ist die Ober- oder Unterschenkelamputation (Majoramputation). Eine pAVK erhoht das Risiko einer Wundheilungsstorung, Infektion und Amputation. Bei Patienten mit DM wird daher die regelmasige Erhebung des Gefasstatus empfohlen. Absolut notwendig ist sie bei allen Patienten mit DFS. Die wichtigste Untersuchung ist die farbkodierte Duplexsonografie (FKDS) der Beinarterien. Zu den klinischen Zeichen der Polyneuropathie (PNP) gehoren Muskelatrophien und Hyperkeratosen. Haufig liegt bei DFS-Patienten mit Fusulzera eine reduzierte oder fehlende Schmerzempfindung (Nozizeption) vor. Bei Patienten mit DM und pAVK steht neben der Therapie vaskularer Risikofaktoren und Begleiterkrankungen die Verbesserung des peripheren Blutflusses bei symptomatischen Patienten im Vordergrund. Bei Vorliegen eines DFS sind die Infektbekampfung, Druckentlastung und Revaskularisation Hauptsaulen der Therapie. Die Nachsorge umfasst die Stoffwechselkontrolle, die regelmasige Durchblutungskontrolle sowie die protektive podologische Behandlung und stadiengerechte Schuhversorgung. Entscheidend ist die interdisziplinare Betreuung von DFS-Patienten mit spezialisierter Versorgung in geteilter Verantwortung („shared care“).
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