Zwischen ›Dada‹ und ›Revolution‹ (1916–1920)

2005 
Der Krieg — im Grundungsmanifest des italienischen Futurismus 1909 als »Hygiene der Welt« herbeigesehnt — spaltet nach und nach die Avantgarde in Befurworter und Gegner. Im Verlauf des 1. Weltkrieges wachst die Zahl von Kriegsgegnern unter den Kunstlern aller Schattierungen, bis 1916 eine kleine, bunt zusammengewurfelte Emigranten-Gruppe — Hans Arp, Hugo Ball, Emmy Hennings, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco, Tristan Tzara — im neutralen Zurich ein avantgardistisches Fanal gegen den Krieg setzt: Dada. Der 1. Dada-Abend im Zurcher Zunfthaus an der Waag 1916 wird nicht zufallig auf den 14. Juli, den Jahrestag der Franzosischen Revolution, gelegt, und mit Hugo Balls dadaistischem »Eroffnungs-Manifest« startet der radikalste Flugel der Avantgarde eine Bewegung, die fur ein gutes Jahrfunft alle Avantgarde-Zentren — in Berlin wie in Paris, in Polen wie in Georgien, in Barcelona, Leiden oder Zagreb — pragen sollte. Die asthetische ›Vorhut‹ steht unter dem Signum von Dada und, wenig spater dann, dem der Revolution.
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