Sozialberichterstattung als Grundlage für eine kommunale Politik gegen Segregation

2011 
Die soziale Integration und die Entwicklung des ortlichen Sozialstaats waren lange Zeit an Voraussetzungen geknupft, die heute in dieser Form schlichtweg nicht mehr vorzufinden sind: Bevolkerungswachstum, Wachstum des Arbeitsmarkts, steigende Steuereinnahmen sowie der Ausbau sozialer Sicherungssysteme gehoren langst der Vergangenheit an. Als die Stadte noch durch eine positive Bevolkerungsdynamik gekennzeichnet waren, entwickelten sie mit der sogenannten „Simultanpolitik“ ein sowohl planerisches als auch sozialstaatliches Instrumentarium, dass der Stadtgesellschaft die Teilhabe an den okonomischen Zuwachsen ermoglichen sollte (Hausermann/ Siebel 1987: 121). Mit der Forderung des stadtischen Wirtschaftswachstums sollten die Finanzmittel aufgebracht werden, mit denen sich die Ausdehnung der Stadt in sozialstaatlichen Bahnen halten lassen und die soziale Infrastruktur ausgebaut werden sollte. Heute sind die sozialen Qualitaten des stadtischen Lebens jedoch beschrankt und die Voraussetzungen fur einen sozialen Ausgleich zwischen Gruppen mit unterschiedlichen Lebenschancen verschlechtern sich zunehmend – die „soziale Stadt“ ist heute langst nicht mehr als selbstverstandliche Folge eines guten Wirtschaftsstandortes und einer guten Planung der „gebauten“ Stadt zu verstehen (Bartelheimer 2001: 64).
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