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Zwischen Glauben und Wahn

2013 
Religiose Glaubensinhalte konnen in der psychiatrischen Praxis zu Schwierigkeiten in der Diagnostik fuhren, namlich dann, wenn die Entscheidung getroffen werden muss, ob es sich dabei um eine wahnhafte Ausformung der Denkinhalte handelt oder nicht. Wahn wird als eine krasse Fehlbewertung der Realitat angesehen, die mit Gewissheit vertreten wird und im Gegensatz zur Realitat der Mitmenschen steht. Die Schwache dieser Definition liegt darin begrundet, dass religiose und spirituelle Themen sich einer naturwissenschaftlichen Untersuchung nicht unterziehen lassen. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Realitatsbeurteilung an sich epochalen und kulturellen Schwankungen unterliegt. Fur die Diagnose eines Wahnes muss dieser nach den derzeit gultigen Diagnosemanualen DSM 5 und ICD-10 einen auch auf subkultureller Ebene unangemessenen Inhalt aufzeigen (ICD-10) und der kulturelle und sozio-okonomische Hintergrund der betroffenen Person muss mitberucksichtigt werden (DSM 5). Anhand des vorliegenden Fallberichts und ausgewahlter Literatur wollen wir dieses diagnostische Problem diskutieren, um anschliesend ein leicht anwendbares Modell vorzustellen, das die fur den Wahn notwendigen Kriterien zusammenfasst
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