Warten auf ein Gewitter. Zur Wiederholung in Literatur und Religion anhand von Kierkegaard und Stifter

2019 
Kierkegaard und Stifter werden selten zueinander in Beziehung gesetzt: Zu verschieden wirken das jungste Kind eines Wollwarenhandlers aus Kopenhagen und das alteste Kind eines Leinwebers und -handlers aus dem sudbohmischen Oberplan, der Einfluss des Pietismus in Gestalt der Herrnhuter Brudergemeine und der eines liberalen Katholizismus im Benediktinerstift Kremsmunster. Vergleichbar erscheinen allenfalls die unerfullten Liebesbeziehungen zu Regine Olsen beziehungsweise Fanny Greipl oder auch der Kollaps des Kirchenkampfers und der Selbstmordversuch des vom Nervenleiden Zerrutteten. Dementsprechend berucksichtigt nur ein Forschungsbeitrag etwas eingehender das Verhaltnis beider Zeitgenossen. Wird jedoch das Thema der Wiederholung als Vergleichspunkt gewahlt, scheint ein Vergleich beider Autoren weniger abwegig, wie im Folgenden mit Konzentration auf Kierkegaards Die Wiederholung (1843) und Stifters Der Nachsommer (1857) gezeigt werden soll, auch und gerade weil auf diese Weise unterschiedliche Wiederholungskonzepte hervortreten. Auf der Basis einer kursorischen, die Differenz der Wiederholungskonzepte akzentuierenden Prasentation besagter Texte lassen sich schlieslich einige allgemeine Bemerkungen zum Verhaltnis von Literatur und Religion formulieren.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []