Maßlos überschätzt. Ein Überblick über theoretische Annahmen und empirische Befunde zu Filterblasen und Echokammern

2021 
Seit einigen Jahren sind zwei einpragsame Metaphern im offentlichen und wissenschaftlichen Diskurs allgegenwartig – Filterblasen und Echokammern. Beide beschreiben plakativ die Gefahr, dass Menschen sich in eine Welt zuruckziehen oder in sie befordert werden, in der sie nur noch Themen, die sie interessieren, und Meinungen, die sie selbst vertreten, zur Kenntnis nehmen (mussen). Bei der Entstehung solcher Enklaven wird algorithmisch gesteuerten Informationsquellen (insbesondere sozialen Medien und Suchmaschinen) eine Schlusselrolle zugewiesen. Der Beitrag gibt einen Uberblick uber theoretische Annahmen und empirischen Forschungsstand zu Filterblasen und Echokammern. Er macht deutlich, dass die pauschalisierenden Annahmen beider Metaphern der tatsachlichen Komplexitat politischer Meinungsbildungsprozesse nicht gerecht werden und dass die impliziten Personalisierungsmechanismen von Algorithmen bisher uberschatzt wurden.
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