Genauigkeit und Machbarkeit robotische Multi-Port Cochleaimplantation – Evaluierung am Phantom

2017 
Untersuchungsziel Der Multi-Port Ansatz fur die robotische Cochleaimplantation bietet Vorteile bezuglich Instru-mentenmanipulation und Visualisierung und eine Beruhrung von Trommelfell und Gehorkno-chelchen kann vermieden werden. In dieser Studie wurde die Machbarkeit einer minimal-invasiven Cochleaimplantation uber einen Multi-Port Zugang untersucht. Methodik In Bilddaten (CT, 0.15 x 0.15 x 0.2 mm) eines Schlafenbeinmodels (Phacon) wurden vier Trajektorien (∅ 1.8 mm, l = 21.5 bis 31.8 mm) von der Oberflache des Felsenbeins kollisions-frei zu anatomischen Strukturen zum runden Fenster geplant: retro-facial (RF), suprameatal (SM), sub-facial (SF) und durch den Rezessus Facialis (FR) und mittels eines CI-Robotersystems (Universitat Bern) realisiert. Es wurden sechs Insertionsversuche durchge-fuhrt (Visualisierung mittels EndoGnost, 0.55 mm Durchmesser, 0° Winkel, PolyDiagnost und Manipulation mit einer geraden Nadel, Medicon). Jeder Zugang bestand aus je einer Trajek-torie fur Elektrodeninsertion (immer FR), Visualisierung und Instrumentenmanipulation (Kom-bination aus RF, SM und SF). Pro Kombination wurden die endoskopisch darstellbaren sowie fur die Instrumente erreichbaren anatomischen Strukturen, die erreichte Elektrodeninserti-onstiefe und die dafur benotigte Zeit bestimmt. Anhand eines postoperativen CT wurden die Trajektorien geometrisch vermessen. Ergebnisse Der mittlere Bohrfehler betrug 0.15 mm. (SM 0.12 mm; FR 0.2 mm; RF 0.07 mm; SF 0.2 mm). Fur eine volle Insertion des Elektrodenarrays war ein Zugang bestehend aus den Trajektorien FR, RF und SF am geeignetsten (12 von 12 Elektroden innerhalb von 4:30 Minu-ten). Visualisierung und Instrumentenmanipulation via Trajektorien RF respektive SF ermog-lichten freie Sicht auf bzw. Erreichbarkeit des runden Fensters und erlaubten die zusatzliche manuelle Unterstutzung bei der Einfuhrung des Elektrodenarrays. Ein Multi-Port Zugang be-stehend aus den Trajektorien SF fur Visualisierung und RF fur Instrumentenmanipulation er-moglichte Visualisierung vieler anatomischer Strukturen, jedoch war die Trajektorie RF we-gen dem Winkel zum runden Fenster als Hilfestellung zur Elektrodeninsertion mittels eines ri-giden Instrumentes nutzlos. Die ubrigen Zugange waren mangels Visualisierung oder Er-reichbarkeit des runden Fensters ungeeignet fur eine verlassliche Insertion. Schlussfolgerung Die Moglichkeit eines Multi-Port Zugang zum runden Fenster bestehend aus drei Trajektorien ohne Beeinflussung anatomischer Strukturen konnte initial im Phantom bestatigt werden. Verschiedene Kombinationen von Zugangen wurden miteinander verglichen. Visualisierung und Manipulation durch die RF und SF verlaufenden Trajektorien ermoglichte die Darstellung und Erreichbarkeit aller zur Cochleaimplantation notigen Strukturen.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []