Daseinstrübung und Sprachfindung in Paul Celans Lyrikband Die Niemandsrose – Emine Sevgi Özdamars Romantrilogie Sonne auf halbem Weg in analoger Kongruenz?

2018 
Die Dissertation stellt die Frage nach einer moglichen analogen Kongruenz zwischen Paul Celans Lyrikband Die Niemandsrose und Emine Sevgi Ozdamars Romantrilogie Sonne auf halbem Weg in den Raum, um sie in Form eines offenen, in der Zukunft moglicherweise noch weiter zu vertiefenden Dialogs zu offnen. Der herleitende Teil der Arbeit umfasst neben der Einfuhrung zu wichtigen Lebensdaten beider Dichterpersonlichkeiten die Erarbeitung einer wissenschaftlichen Grundlage (>>Das Prinzip der getrubterfu[h]l[l]ten Erweiterung<<), die – angelehnt an Karl Raimund Poppers Drei-Welten-Theorie – von einer Wechselwirkung einer (bruchhaften) ‘auseren‘ Welt und einer (rissigen) ‘inneren‘ Welt ausgeht, um aus diesem Changieren durch das ‘blitzartig‘ aufkeimende Dichterwort selbst eine sich stets aufs Neue freisetzende ‘aktualisiert-getrubte‘ Sprache zu generieren. Der Begriff „Krise“ bildet den Kernbegriff des theoretischen Teils der Arbeit. Analog hierzu wird der kulturtheoretische Ansatz Homi K. Bhabhas (‘Bruch von ausen‘), der philosophische Standpunkt von Bernhard Waldenfels (‘Riss von innen‘) – damit verbunden sind Edmund Husserl, Martin Heidegger, Hannah Arendt,Merleau-Ponty, Sigmund Freud, Walter Benjamin und Michail Bachtin – sowie die Darlegung des Geistesphanomens produktiver Melancholie eingefuhrt. Im analytischen Teil der Arbeit wird der Schwerpunkt auf die Untersuchung des Lyrikbandes Die Niemandsrose von Paul Celan gesetzt, und zwar im Hinblick auf seinen Zusammenhang von „Daseinstrubung und Sprachfindung“. Wahrend die Zyklen I und II den Weg des bedrangten Abgrunds suchen,werden die Zyklen III und IV tendenziell von dem Entschluss getragen, nicht untergehen zu wollen. Die Suche nach einem >>ansprechbaren Du<< (Celan)ist damit ein poetologisches Grundmanifest, das in getrubter Weise gleichermasen erfuhlt wie erfullt ist. Die Frage nach einer moglichen Kongruenz von Celans Niemandrose und Ozdamars Sonne auf halbem Weg bildet nicht nur den Grundakkord des Ausgangspunktes, sie bleibt auch der des Endes dieser Arbeit: In Form einer Synopse findet – ausgehend vom Motiv des Steins, das im Werk beider Dichter eine herausragende Stelle besetzt – ein Aufeinanderprallen zwischen Celans Poetik und Ozdamars Romandiktion im Dichter-Wort selbst statt.
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