Konsum psychotroper Substanzen und Abbruch der Berufsausbildung

2015 
Einleitung: Es soll untersucht werden, ob der Konsum psychotroper Substanzen in einem unabhangigen Zusammenhang zum Abbruch der Ausbildung steht. Methoden: Langsschnittuntersuchung von 4.600 Auszubildenden aus 34 beruflichen Schulen des dualen Systems. Die Eingangserhebung erfolgte durch geschulte Datenerheber/innen von September bis Dezember 2012 in sieben Bundeslandern. Die zweite Erhebungswelle fand 18 Monate spater statt. Die Auswertung der Fragestellung erfolgte uber lineare Mehrebenen-Regressionsanalysen. Als Pradiktoren wurden neben dem Konsum von Tabak, Alkohol, Cannabis und illegaler Drogen verschiedene Merkmale der Ausbildung (Betriebsgrose, Zahl der Auszubildenden, wahrgenommene Ausbildungsbetreuung, Hohe der Vergutung, Berufsfeld, Arbeitsbedingungen, Arbeitsklima, Unter- und Uberforderung, Wohnsituation, Erstausbildung, Wunschberuf) und Merkmale der Auszubildenden (Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund, Schulbildung, Finanzstatus, chronische Erkrankungen, psychische Symptomatik, korperliche Aktivitat, Medienkonsum, Personlichkeitsmerkmale) herangezogen. Zentrales Outcome war der Ausbildungsstatus (Verbleib in der Ausbildung vs. vorzeitiger Abbruch der Ausbildung). Ergebnisse: 514 Auszubildende (11,2%) brachen ihre Ausbildung innerhalb des Beobachtungszeitraums ab. Bivariate signifkante Zusammenhange zeigten sich mit fast allen erfassten Baselinemerkmalen. Bei simultaner statistischer Kontrolle blieben die folgenden Faktoren signifikant: Alter, Schulbildung, korperliche Aktivitat, Medienkonsum, psychische Belastung, Berufsfeld, Erstausbildung, Betreuungsgute im Betrieb, stressige Arbeitsbedingungen und Substanzkonsum. Es fand sich ein linearer Zusammenhang zwischen der Zahl der problematisch konsumierten Substanzen und der Haufigkeit des Ausbildungsabbruchs mit einer adjustierten vorhergesagten Abbruchsquote von 8,7% fur Auszubildende ohne problematischen Konsum bis hin zu einer Quote von 20,3% fur die Extremgruppe der Auszubildenden, die taglich rauchten, problematisch Alkohol und Cannabis konsumierten und gelegentlich andere illegale Drogen zu sich nahmen. Diskussion: Die vorliegenden Daten sprechen dafur, dass problematischer Substanzkonsum ein Risikofaktor fur den vorzeitigen Ausbildungsabbruch sein kann. Forderhinweis: Bundesministerium fur Gesundheit (Forderkennzeichen: IIA5-2512DSM208)
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