Psychiatrische Forschung an der Freien Universität Berlin Ergebnisse der klinischen Alkoholismusforschung

2003 
Die klinische Alkoholismusforschung wurde wesentlich durch die von der DFG-geforderte Klinische Forschergruppe zu Abhangigkeitserkrankungen getragen. Das verbindende Konzept der Klinischen Forschergruppe war die Suche nach biologischen Markern als Schlussel zum Verstandnis der Entstehung und Aufrechterhaltung von Abhangigkeitserkrankungen sowie ihrer therapeutischen Beeinflussung. Marker der Disposition zur Abhangigkeit („trait-Marker“), des manifesten Abhangigkeitssyndroms („state-Marker“), der Intoxikation, sowie fur die das manifeste Abhangigkeitssyndrom uberdauernde Reexpositionsvul-nerabilitat (Residualmarker) wurden mittels molekulargenetischer, biochemischer, psychiatrischer und psychologischer Methoden erfasst und validiert. Aufgrund der zentralen Bedeutung des dopaminergen mesolimbischen Belohungs (-Reward-) systems fur die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Abhangigkeitserkrankungen wurde im Sinne der „Dopamin-Hypothese“der Sucht neben der Durchfuhrung entsprechender genetischer Studien untersucht, ob bei Alkoholkranken im Zustand der Abhangigkeit (als „state“) ein funktionelles Defizit im zentralen dopaminergen System mittels neuroendokrinologischer Paradigmen nachzuweisen war. Schlieslich sollte in einer therapeutischen Studie gepruft werden, ob dieses mogliche Defizit durch die Gabe eines Dopaminagonisten (Lisurid) auszugleichen sei, was sich dann klinisch in einem ruckfallprophylak-tischen Effekt zeigen musste.
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