Steigende Zusatzbeiträge in der Gesetzlichen Krankenversicherung: Eintagsfliege oder Dauerbrenner?

2015 
[Einleitung ...] Die vorliegende Analyse beleuchtet die Entwicklung der Finanzlage der GKV seit Einfuhrung des Gesundheitsfonds im Jahr 2009 und diskutiert mogliche Ursachen dafur. Dabei ist die demografische Entwicklung fur sich genommen zwar einer der Treiber, aber bei weitem nicht alleine verantwortlich. Jungst fuhrten vor allem Effekte, die uber Effekte der Alterung der Gesellschaft hinausgehen, zu stark steigenden Ausgaben im Gesundheitssektor. Die Ursachen der zusatzlichen Mengeneffekte konnen auf eine erhohte Nachfrage infolge des medizinisch-technischen Fortschritts, veranderte Krankheitsbilder oder auf Praferenzanderungen zuruckgehen. Eine Analyse dieser Ursachen ist an dieser Stelle allerdings nicht moglich, was letztlich Prognosen uber die Dauerhaftigkeit der Dynamik erschwert. Sollte die Ausgabendynamik, die am aktuellen Rand zu verzeichnen ist, anhalten, durfte sich die Finanzlage der GKV weiter merklich verschlechtern. Schlieslich hat sich die jungste Verschlechterung vor dem Hintergrund einer ausgesprochen guten Einnahmenentwicklung ergeben. Hinzu kommt, dass das Ende des demografischen Zwischenhochs, das die Einnahmeseite jungst begunstigt hat, absehbar ist. Zwar verfugen sowohl der Gesundheitsfonds als auch einzelne Kassen uber merkliche Reserven, doch ist bei unveranderter Politik wahrscheinlich, dass die Zusatzbeitrage in der GKV weiter steigen werden. Dies ist besonders brisant, weil mit dem Eintritt der Babyboomer in das Rentenalter zusatzlich mit erheblich hoheren Beitragen in der Rentenversicherung zu rechnen ist und die Belastung der Arbeitnehmer somit in der mittleren Frist stark steigen durfte (Bundesregierung 2015). Zudem wird bereits im Jahr 2017 der Beitragssatz der Sozialen Pflegeversicherung merklich angehoben.
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