Das Miteinander Sprechen und Handeln

2011 
In den ersten Briefen nach 1945 verstandigten sich Hannah Arendt und Karl Jaspers, deren Gesprache durch den Nationalsozialismus und die Emigration Arendts unterbrochen worden waren, uber die Gemeinsamkeiten im Denken. Vor dem Hintergrund der Erfahrung, dass ein Herrschaftsmechanismus entwickelt worden war, der im Handumdrehen ein ganzes Volk in die Barbarei versetzt hatte, skizzierten sie, was kritische Geistesgegenwart fur sie hies. „Zahlen werden nur die“, schrieb Arendt, „die bereit sind, sich weder mit einer Ideologie noch mit einer Moral zu identifizieren“ (Arendt 1985, S. 59). Abgeblockt werden Realitats- und Verantwortungsbewusstsein durch die innere Zwangslaufigkeit im Denken, die sich auf die Pflicht gegenuber hoheren Gesetzmasigkeiten beruft und dieser Pflicht unbedenklich die Zwischenmenschlichkeit und Freundschaft opfert. In diesem Beitrag stellt Ingeborg Nordmann nach Arendts und Jaspers Ausfuhrungen vor, welchen Einfluss das Miteinander-Sprechen und -Handeln bezuglich des Politisch-Werdens von Menschen hat und wie dies gefordert werden kann.
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