Psychodermatologie und geschlechtsspezifische Aspekte chronischer Hauterkrankungen

2016 
Psychosoziale Faktoren konnen einen wesentlichen und therapeutisch bedeutsamen Einfluss auf Hautkrankheiten haben. Hierzu gehoren Stress, Angst, Depression, Stigmatisierung und Scham, die z. T. auslosend oder im Verlauf verschlechternd auf die Hauterkrankung wirken. Umgekehrt konnen Erkrankungen der Psyche aber auch eine Erkrankung der Haut bewirken. Dabei fuhren physiologische und psychosoziale Unterschiede bei Mann und Frau zu einer unterschiedlichen Wahrnehmung von Hautkrankheiten und beeinflussen damit auch den Verlauf und die Krankheitsverarbeitung in deutlich verschiedenem, genderspezifischem Mase. Bei fast allen Krankheitsbildern der Haut ist die Pravalenz psychischer Komorbiditat (insbesondere Depression und Angststorungen) bei Frauen hoher als bei Mannern. Der Grund liegt vermutlich in der unterschiedlichen emotionalen Verarbeitung einer Hautkrankheit wie auch in der unterschiedlichen Wahrnehmung des eigenen Korperbilds und dem daraus erwachsenen Selbstwert. Mit der Ruckkopplung zwischen Haut und psychosozialen Faktoren befasst sich die Psychodermatologie. Das Behandlungskonzept chronischer Hauterkrankungen mit psychischer Komorbiditat sollte in 3 Stufen erfolgen und ggf. uber die rein somatische Therapie hinaus mit einer Psychoedukation/Psychotherapie erganzt werden, wenn ausere und innere psychische Konflikte die Krankheitsverarbeitung erschweren.
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