Klimafaktor Verkehr - Wege zur klimavertraeglichen Mobilitaet

2001 
Oesterreich ist derzeit von den Kyoto-Klimazielen weit entfernt. Seit 1990 sind die Kohlendioxidemissionen um mehr als 30 Prozent gestiegen. Die vorliegende Studie zeigt auf, mit welchen Massnahmen die Kyoto-Klimaziele zu erreichen waeren. Eingangs werden Ursachen und Probleme des globalen Klimawandels behandelt. Klimaveraenderungen gab es auf der Erde immer. Der derzeitige Temperaturanstieg und die damit verbundene Klimaveraenderung spielt sich allerdings in einer erdgeschichtlich extrem kurzen Zeit ab und ist fuer Millionen Menschen existenzbedrohend. Weltweit und innerhalb Oesterreichs ist der Verkehr die am raschesten wachsende Quelle von klimabelastenden Emissionen. Der Verantwortung des Verkehrssektors fuer das Klimaproblem wird das zweite Kapitel gewidmet. Gaebe es nur den Energieverbrauch von Industrie und Haushalten, waeren die Kohlendioxidemissionen in Oesterreich heute etwa so hoch wie vor 30 Jahren. Dagegen hat sich der Energieverbrauch der energieintensiven Verkehrsarten in den letzten 30 Jahren verdoppelt. Dieser Verbrauchszuwachs geht fast vollstaendig auf den Lkw-, Pkw- und Flugverkehr zurueck. Das dritte Kapitel "Steigende Emissionen durch ineffizienten Verkehr" beschreibt Marktverzerrungen im Verkehr als wesentliche Ursache fuer das Klimaproblem und geht auf die Klimakosten des Verkehrs ein. Kapitel 4 nennt weitere wichtige Ursachen fuer die steigenden Emissionen des Verkehrs, naemlich die autoorientierten Verkehrsangebote, die Zersiedelung, die Ressourcenverschwendung und die falsche Vorstellung, Klimaschutz sei allein durch emissionsarme Autos zu erreichen. In Kapitel 5 werden Strategien fuer den Klimaschutz im Verkehrssektor und im umfangreichen Kapitel 6 Schritte zu einem klimaschonenden Verkehrssystem vorgestellt. Oesterreich hat sich zu einer Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 13 Prozent gegenueber den Werten des Jahres 1990 bis zum Zeitraum 2008 bis 2012 verpflichtet. Die Benutzung von Pkw, Lkw und Flugzeug wird derzeit in Oesterreich durch Subventionen, Regulierungen und die Nichtberuecksichtigung von externen Kosten gefoerdert. Ein Abbau von Marktverzerrungen waere geeignet, bis zum Jahr 2010 die Klimabelastung durch den Verkehr um 2,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Aequivalent gegenueber dem Stand von 2001 zu reduzieren. Der Verkehrsclub Oesterreich (VCOE) schlaegt daher vor, die Foerderung des Pkw-Pendlerverkehrs schrittweise abzubauen, die Garagenpflicht aus den Bauordnungen zu streichen, Lkw-Strassenkosten durch eine entsprechende Lkw-Maut zu decken und eine Kerosinsteuer einzufuehren. Eine verbesserte Raumordnung, eine bessere Fahrzeugtechnik, niedrigere Tempolimits und die Einfuehrung eines Gewichtslimits fuer Pkw wuerden ebenfalls zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen beitragen. Werden zusaetzlich Information und Oeffentlichkeitsarbeit verbessert sowie der Verkehrsfluss durch Telematik-Anwendungen verstetigt, kann das von Oesterreich angestrebte Klimaziel bis zum Jahr 2014 erreicht werden. Die dafuer noetigen Umsetzungsschritte in der EU und in Oesterreich werden in Kapitel 7 aufgelistet. Das abschliessende Kapitel widmet sich der EU-Erweiterung und der Klimawirkung des grenzueberschreitenden Verkehrs auf Oesterreich. Durch die EU-Erweiterung kommt es ohne Gegenmassnahmen vor allem zu einem Wachstum des Gueterverkehrs auf der Strasse. (KfV/A)
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