Zusammenhang zwischen der regionalen Siedlungsstruktur und der Krankenhausinzidenz, Therapieform und Mortalität von nicht-rupturierten abdominalen Aortenaneurysmen. Sekundärdatenanalyse der deutschen DRG-Statistik von 2005–2014

2021 
Zusammenfassung Hintergrund Deutschland weist im Hinblick auf die regionale Siedlungsstruktur starke Unterschiede auf. Neben dicht bevolkerten Grosstadten mit einem engen Netzwerk an gefaschirurgischer Versorgung existieren weite Landstriche, in denen der Zugang zu einer gefaschirurgischen Versorgung aus raumlicher und zeitlicher Sicht eingeschrankt ist. Ziel dieser Sekundardatenanalyse ist es deshalb, die Krankenhausinzidenz, Therapieform und Mortalitat des nicht-rupturierten abdominalen Aortenaneurysmas (nrAAA) in Abhangigkeit vom siedlungsstrukturellen Kreistyp des Patientinnen- und Patientenwohnorts zu untersuchen. Methode Es wurden die Mikrodaten der DRG-Statistik des Statistischen Bundesamtes der Jahre 2005–2014 ausgewertet. Eingeschlossen wurden Patientinnen und Patienten, die wegen eines nrAAA (ICD-10 Code I71.4) stationar aufgenommen und operativ therapiert wurden. Die Identifikation von offen-chirurgisch und endovaskular behandelten Fallen erfolgte anhand des Operationen- und Prozedurenschlussels. Die Einteilung der Patientinnen und Patienten erfolgte gemas des vom Bundesinstituts fur Bau-, Stadt- und Raumforschung definierten siedlungsstrukturellen Kreistyps (KT1 Kreisfreie Grosstadt, KT2 Stadtischer Kreis, KT3 Landlicher Kreis mit Verdichtungsansatzen, KT4 Dunn besiedelter landlicher Kreis) bezogen auf den Wohnort der Patientinnen und Patienten. Die alters-, geschlechts- und risikoadjustierte Assoziation zwischen KT und Krankenhausmortalitat wurde mit einem multivariablen Mehrebenen-Regressionsmodell analysiert. Zur Risikoadjustierung wurde der fur administrative Daten validierte Elixhauser-Komorbiditats-Score verwendet. Ergebnisse Von 95.452 eingeschlossenen Fallen waren 88 % Manner, das mittlere Alter betrug 72 Jahre. In KT1 wohnten 28.970 (30 %) Patientinnen und Patienten, in KT2 37.759 (40 %), in KT3 14.442 (15 %) und in KT4 14.281 (15 %). Die Krankenhausinzidenz betrug 12,4 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in KT1, 11,8 in KT2, 10,8 in KT3 und 11,2 in KT4 (  Schlussfolgerung Die Studie zeigt, dass sich sowohl die Krankenhausinzidenz als auch die Therapieform (endovaskular vs. offen) zwischen den siedlungsstrukturellen Kreistypen leicht unterschied, jedoch kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Krankenhausmortalitat und dem Kreistyp im Sinne eines Stadt-Land-Gefalles bei nrAAA besteht.
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