Zum Wandel der wissenschaftlichen Wissensproduktion durch Big Data: Welche Rolle spielt Citizen Science?

2019 
Mit der fortschreitenden Digitalisierung wie der Verbreitung von Web-2.0-Technologien, mobilen Endgeraten oder Cloud-Computing sind in den letzten Jahren Kollaborationsformen jenseits klassischer Organisations- und Professionsgrenzen entstanden. Der digitale Wandel schafft somit neue Gelegenheitsstrukturen fur die individuelle Partizipation an gesellschaftlichen Handlungszusammenhangen. Dazu gehort auch die Partizipation an der Wissensproduktion der Gesellschaft, die unter dem Diktum von Citizen Science firmiert. Die gangige Interpretation von Citizen Science als eine mehr oder weniger wunschenswerte Demokratisierung einer elitaren Wissenschaft erscheint jedoch mit Blick auf die grostenteils datengetriebene partizipative Forschung irrefuhrend. Stattdessen argumentiert dieser Beitrag aus zeitdiagnostischer Sicht, dass Citizen Science vielmehr als ein Ubergangsphanomen zu betrachten ist – ein Zwischenschritt auf dem Weg von der individuellen Wahrheitssuche uber das Crowdsourcing von wissenschaftlichen Routinetatigkeiten bis zur Automatisierung der Wissensproduktion. Eine solche Lesart wirft nun fur die Wissenschaft die gleiche Frage auf wie fur andere Bereiche der Gesellschaft: Inwieweit lasst sich der Mensch in der akademischen Wissensproduktion ersetzen?
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