Spätergebnisse des Totalersatzes des Harnleiters bei Kranken mit rezidivierenden Nierensteinen

1982 
Die Rezidiv-Neigung des Steinleidens nach Operation stellt ein groses Problem fur den klinisch tatigen Urologen dar. Die Rezidivquote wird auf 50% (Schneider 5) bis 72% (Higgins 2) der Erkrankungen geschatzt. Man kann sagen, das alle Harnsteinsymposien sich mit diesem Problem befassen und versuchen, die Rezidivursachen zu finden und Wege zur Prophylaxe des Steinrezidivs zu zeigen. Dies gilt sowohl fur die Erkennung manchmal nur minimaler metabolischer Abweichungen bei den Steintragern als auch fur die medikamentose Rezidivbehandlung. Harnabflusbehinderungen jedweder Art im Bereich des gesamten Harnsystems, vom Kelchhals bis zur Harnrohrenmundung, sind die allbekannten anatomischen Ursachen des Steinrezidivs und sollten chirurgisch korrigiert werden. Das dieses Bestreben manchmal mislingt, ist bekannt, und die Nephrektomie wegen eines Nierensteinrezidivs ist keine seltene Operation. Die therapeutische Aufgabe wird schwieriger, falls es sich um eine bilaterale Erkrankung handelt oder falls der Kranke eine Niere schon verloren hat. Dazu kommt noch, das nach wiederholten Pyelotomien oder Ureterotomien von Zeit zu Zeit narbige Stenosen entstehen. Die Harnleiterstenose hat Harnstauung und eventuell Harninfekt zur Folge, was die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs fordert. Die operative Korrektur einer Ureterstenose im unteren Abschnitt mittels einer direkten Ureterozystoneostomie oder mit Verwendung einer Blasenwandlappenplastik gehort heute zur Standardoperation auch in Fallen mit einer Solitarniere. Stenosen des kranialen Unterabschnittes stellen eine viel anspruchsvollere Aufgabe der operativen Technik dar. Falls vielfache oder ausgedehnte Stenosen des Ureters bei einer Solitarniere entstehen, bedeuten sie eine ernste Gefahrdung des Lebens des Patienten. Solche extremen Falle, d. h. ausgedehnte Stenosen des oberen Ureters einer Restniere, die als Folge wiederholter Ureterotomien entstanden sind, sind Gegenstand unserer Mitteilung. Anhand langjahriger postoperativer Beobachtungen wollen wir zeigen, das der Ersatz des ganzen Harnleiters einer Restniere mittels eines Ileumsegmentes nicht nur durchfuhrbar ist, sondern das ein solcher Eingriff fur den Kranken dauerhaft nutzlich ist und ihn sogar vom Steinrezidiv befreien kann.
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