Demografischer Wandel : Herausforderungen für die Kommunen

2015 
Aus dem Editorial: „Negativzuwanderung“ wahlten die Osterreicher zu ihrem Unwort des Jahres 2005. Dieser Begriff verdeutlicht einen Aspekt des gesamtgesellschaftlichen Problems des demografischen Wandels, der nicht nur in Osterreich seit einiger Zeit fur jeden zu spuren ist. Verstanden wird darunter die quantitative und qualitative Veranderung der Bevolkerungsstruktur, die sich fur Deutschland und die meisten westeuropaischen Lander mit drei Schlagworten beschreiben lasst: weniger Kinder, mehr Alte, also insgesamt weniger Menschen. Allein fur Deutschland wird bis 2050 ein Bevolkerungsruckgang um 20% erwartet. Davon betroffen sind alle Politikfelder, unter anderem die Bildungs- und Sozialpolitik sowie die Arbeitsmarkt- und Infrastrukturpolitik. Eine Herausforderung, die fur Politik und Verwaltung gleichermasen einmalig in der jungeren Geschichte ist. Als „unterste“ Ebene sind die Kommunen und ihre Einrichtungen besonders stark betroffen, denn sie halten die Mehrzahl der infrastrukturellen und sonstigen offentlichen Einrichtungen fur die Menschen vor, sie sind uber einwohnerbezogene Finanzzuweisungssysteme abhangig von „ihren Menschen“ und haben gleichzeitig wenig Einfluss auf die wirtschaftlich bedingten Zu- oder Wegzuge der Einwohner. Sind diese Entwicklungen seit langerer Zeit bekannt und werden intensiv diskutiert, so sind in letzter Zeit eine Reihe von Strategien und Handlungskonzepten entwickelt worden, um mit diesem Problem umgehen zu konnen. Das Kommunalwissenschaftliche Institut der Universitat Potsdam (KWI) veranstaltete am 3. April 2006 eine Fachtagung „Demografie im Wandel. Herausforderungen fur die Kommunen“. Zum 12. Mal trafen sich seit der Grundung des Institutes ca. 250 Vertreter der Wissenschaft, der Politik, der Verbande, insbesondere aber der Kommunen, um uber aktuelle Demografieprobleme zu diskutieren. Dabei standen sowohl die wissenschaftliche Analyse als auch politische Handlungsstrategien im Fokus der Diskussion. Wichtige Ergebnisse dieser Tagung sind im nachfolgenden KWI-Arbeitsheft festgehalten und werden durch weitere Beitrage zum Thema erganzt.
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