Informatik-Fachbereiche an deutschen Universitäten: Eine kurze Entwicklungsgeschichte aus Sicht des Fakultätentags Informatik

2020 
Die sich gegenwartig vollziehende digitale Transformation belegt die Entwicklung der Informatik hin zu einer wissenschaftlichen Schlusseldisziplin. Hierbei handelt es sich um eine rasante Entwicklung; vor etwa 50 Jahren wurde noch diskutiert, ob es sich bei der Informatik uberhaupt um eine eigenstandige wissenschaftliche Disziplin oder vielmehr um ein Teilgebiet der Mathematik oder der Elektrotechnik handelt. Der Begriff „Informatik“ wurde – so nehmen die Autoren an – erstmals 1968 im Zusammenhang mit den allerersten Empfehlungen fur einen Studiengang im Bereich der Datenverarbeitung verwendet; die erste Informatikdiplomprufungsordnung der Kultusministerkonferenz (KMK) wurde am 01.02.1973 beschlossen. Die Uberzeugungen und die Uberzeugungskraft der Pioniere der Informatik, die Grundungen der Gesellschaft fur Informatik (1969) und des Fakultatentags Informatik (1973), die Einsetzung eines Fachausschusses Informatik in der DFG (1970) sowie fruhe Aktivitaten des Wissenschaftsrats forderten die Entstehung von Informatikfachbereichen an deutschen Universitaten. Dieser Beitrag zeigt die Entwicklung der Lehre/Lehrinhalte sowie der Forschung in diesen Fachbereichen in den letzten 50 Jahren aus der Sicht des Fakultatentags Informatik auf. Wahrend diese Entwicklung zunachst Informatik als eigenstandige wissenschaftliche Disziplin etablierte, ist heutzutage ein immer starker werdendes Zusammenwirken der Informatik mit wissenschaftlichen Partnerdisziplinen aller Bereiche zu beobachten (Data Science/Kunstliche Intelligenz). Es muss verstarkt daruber nachgedacht und miteinander daruber gesprochen werden, was diese steigende Verantwortung fur die Informatik als wissenschaftliche Disziplin bedeutet und wie sie dieser gerecht werden kann.
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