Aspekte der Holznutzung und der Technikfolgenabschätzung beim Waldumbau im südlichen Schwarzwald

2005 
Die Erwartungen eines Besuchers an den viel beschriebenen, teils verklarten Natur- bzw. Lebensraum „Wald“ sind vielfaltig. Sie reichen von der Erholung uber das Ausleben sportlicher Aktivitat bis hin zur Suche nach der reinen Natur bzw. dem vermeintlich okologisch Ursprunglichen. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem positiv erlebten Naturraum und der forstlichen Produktionsflache fur den nachhaltigen Rohstoff „Holz“ wird fur den Betrachter oft erst dann sichtbar, wenn die eigentliche Nutzung der Bestande vonstatten geht. Urplotzlich arbeiten Maschinen und Fahrzeuge im Wald, deren Dimension, Gerauschentwicklung und vermeintliche Kompromisslosigkeit den Betrachter eheer nachdenklich machen, als bei ihm staunendes Interesse zu wecken. Dass der Einsatz modernster Holzerntetechnik wirtschaftlich sinnvoll ist, ist durchaus vorstellbar, wenn man die Geschwindigkeit sieht, in der ein Vollernter einen Baum in kurze Rundholzstucke, sprich Massenware zersagt. Aber spatestens beim Anblick befahrener Waldwege und Erschliesungslinien wird eine nachhaltige Forstwirtschaft in Frage gestellt. Okologische und soziale Interessen scheinen durch okonomische Ziele gefahrdet. Und im Mittelpunkt der Diskussion stehen plotzlich die Forstnutzung, ihre Verfahren und die dabei eingesetzte Technik. Die Absicht einer naturnahen Waldbewirtschaftung andert an diesem Zielkonflikt zunachst kaum etwas, vielmehr erscheint - bedingt auch durch den Begriff der „Naturnahe“ - die Kluft zwischen Okonomie und Okologie unuberwindbar zu sein. Die Gratwanderung, auf der sich die Forstnutzung immer befand, indem sie einerseits immer wirtschaftlichere Techniken und Verfahren einsetzt und andererseits deren Einsatz so schonend wie moglich gestalten will, bedarf hinsichtlich des angestrebten naturnahen Waldes einer neuen Betrachtung und Diskussion. Wird uber einen Waldumbau die forstliche Produktionsflache vom Altersklassenwald hin zum naturnahen Wald verandert, so andern sich stetig uber die jeweiligen Umbaustadien - die Strukturen der Bestande. Dies fuhrt in direkter Folge zu veranderten Anforderungen in der Holzernte. Die sich daraus ergebenden Herausforderungen an Mensch, Maschine und Verfahren sind vor allem hohe Flexibilitat, technische Leistungsfahigkeit und hochste Qualitat hinsichtlich der okonomischen Anforderungen und der okologischen
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