Die Rolle der Medien bei Entstehung, Verlauf und Bewältigung von Essstörungen

2020 
Essstorungen gehoren in westlichen Gesellschaften zu den haufigsten psychosomatischen Erkrankungen. Die Medien werden seit geraumer Zeit dafur verantwortlich gemacht, einer der Ausloser von Essstorungen zu sein. Beispielsweise konnte in mehreren Studien gezeigt werden, dass Medien ein unrealistisches Schonheitsideal vermitteln und dieses gerade bei jungen Rezipientinnen eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Korper bewirken kann. Allerdings wurden 2 zentrale Aspekte bisher kaum betrachtet. Zum einen fehlt es an Studien, in denen die Erkrankten selbst im Mittelpunkt stehen und die Rolle der Medien in der Entstehungs‑, Verlaufs- und Bewaltigungsphase einer Essstorung betrachtet wird. Zum anderen gibt es kaum Untersuchungen dazu, wie und in welchem Umfang die Krankheit in den Medien thematisiert wird und wie solche Darstellungen auf die betroffene Gruppe wirken. Auf Basis der bisherigen Forschung in diesem Bereich ist zu vermuten, dass die Wahrnehmung dessen, wie die eigene Krankheit in den Medien dargestellt wird, Konsequenzen fur die Selbstwahrnehmung, das Wohlbefinden und das Handeln der erkrankten Personen hat. Der vorliegende Beitrag gibt einen Uberblick uber die komplexe Rolle von Medien im Rahmen einer Essstorung und zeigt vor allem Lucken in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zu diesem Thema auf.
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