Entwicklung einer Kontinuumsbeschreibung für die Versetzungsmobilität in Versetzungsnetzwerken

2019 
Eine physikalisch begrundete dreidimensionale Kontinuumsformulierung der plastischen Verformung von Metallen benotigt neben einer kinematischen Beschreibung der Bewegung gekrummter Versetzungslinien eine adaquate Homogenisierung der Versetzungswechselwirkungen. Insbesondere die Beschreibung von Versetzungsnetzwerken erfordert eine Verbindung der gleitsystemgebundenen Versetzungsbewegung mit der gleitsystemubergreifenden Auspragung der Interaktion und Reaktion von Versetzungen. Basierend auf Beobachtungen in diskreten Versetzungsdynamiksimulationen wird ein Modell der Mobilitat von Versetzungsnetzwerken entwickelt, dass neben der Versetzungsbewegung und Versetzungsinteraktion auch explizite Versetzungsreaktionen, sowie Quergleiten berucksichtigt. Neben der Versetzungsmultiplikation haben die berucksichtigten Mechanismen auch eine Stabilisierung von Versetzungen zur Folge. Vereinfachte Beispiele zeigen, dass die Homogenisierung zugrundeliegender physikalischer Mechanismen zu einem Anstieg der Versetzungsdichte auf unbelasteten Gleitsystemen, sowie zu einer gleitsystemubergreifenden Limitierung der Versetzungsbewegung fuhrt. Anhand von Vergleichen mit Ergebnissen diskreter Versetzungsdynamiksimulationen wird deutlich, dass das Modell im Gegensatz zu existierenden Formulierungen in der Lage ist die Mobilitat von Versetzungsnetzwerken adaquat zu reproduzieren. Damit wird die Verfestigung als eine Folge der Evolution von Versetzungsnetzwerken erreicht, welche wiederum aus einem Zusammenspiel aus plastischer Scherung, Versetzungsmultiplikation und Limitierung von Versetzungsbewegung entsteht.
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