Neue histopathologische Entitäten in der Epilepsiechirurgie

2017 
In der wissenschaftlichen Literatur zur Epilepsiechirurgie werden erstaunlich oft neue Erkrankungsentitaten beschrieben. Die Autoren gehen der Frage nach, ob es fur diesen Trend hinreichend Grunde gibt. Schlieslich kann eine lange Epilepsieerkrankung im Gehirnparenchym sekundare Schadigungsmuster induzieren. Derartige reaktive Muster konnen sowohl durch invasives Monitoring ausgelost werden als auch der zeitlebens bestehenden strukturellen und molekularen Plastizitat des ZNS geschuldet sein. Besonders interessant erscheinen uns in diesem Zusammenhang die jungst beschriebenen Veranderungen der Oligodendrozyten im subkortikalen Marklager. Wahrend ein Anfallsursprung praktisch nie im Marklager generiert wird und oligodendrogliale Veranderungen fur die Epileptogenese daher wenig wahrscheinlich sind, konnten elektrische Erregungskreislaufe im epileptischen Netzwerk einen funktionellen Stimulus fur die Oligodendrogliogenese darstellen. Diese auch im MRT sichtbaren Veranderungen werden daher als Surrogat fur eine neue klinisch pathologische Entitat diskutiert. Eine andere hier vorzustellende neu beschriebene Entitat mit vorzugsweise oligodendroglialer Differenzierung rekrutiert sich aus dem Bereich der Neoplasien.
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