A sustainable frontier? The establishment of the Roman frontier in the Rhine delta. Part 1: From the end of the Iron Age to the death of Tiberius (C. 50 BC-AD 37)

2013 
Dieser erste von drei Artikeln befasst sich mit den Resultaten einer interdisziplinaren Studie uber die Kette von Kleinkastellen aus den Jahren um 40 n. C hr. am Sudufer des Rheins zwischen Vechten (prov. Utrecht / NL ) und der Nordseekuste. Das Projekt konzentrierte sich auf die Grunde fur die Etablierung dieser Militaranlagen und auf die dazu notwendigen Anstrengungen zu ihrer Erbauung und Unterhaltung. Diesen Fragen hat sich ein Team aus Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche gewidmet: Archaologie, Geomorphologie, Palaobotanik und Archaozoologie. Wahrend das Projekt formell auf den Zeitraum von ca. 40-140 n. C hr. beschrankt war, diskutiert dieser Artikel die vorangehende Zeit: den Ubergang von der spaten Eisenzeit in die fruhe Kaiserzeit. Die Geschehnisse von 40 n. Chr. an konnen ohne ein Grundverstandnis des Vorausgehenden nicht klar bewertet werden: die vorromische Landschaft und Besiedlung des Niederrheindeltas, Roms Eroberung Galliens und seine Streitigkeiten mit den rechtsrheinischen germanischen Volkern. Die Geschichte ist in die historischen Quellen eingebettet und daher grundsatzlich chronologisch aufgebaut, aber es gibt verschiedene Exkurse zur Landschaft und ihrer Nutzung, mit dem Rhein und seinem Delta als herausragendem Element, sowie zur militarischen Versorgung, die in einer Zeit der Eroberungen von lebenswichtiger Bedeutung war. Es scheint, dass der politische Wettstreit wahrend der spaten Republik der Schlusselfaktor fur die Expansion in den Nordwesten war, und einmal begonnen, gab es kein Zuruck. Jede Eroberung bewirkte neue Bedrohungen, die wiederum weitere Aktionen erforderten, soweit es die naturliche Landschaft und das militarische Versorgungsnetzwerk erlaubten. Schlieslich ruckten die romischen Truppen bis an die Elbe vor, und es besteht wenig Zweifel daran, dass Augustus den grosten Teil der eroberten Gebiete zwischen Rhein und Elbe zur romischen Provinz machen wollte. Obwohl dieses Ziel schon in greifbare Nahe ruckte, als Tiberius 8 v. C hr. alle germanischen Volker zwischen Rhein und Elbe unterwarf, wurde der tatsachliche Erfolg immer wieder vereitelt. Generell wird angenommen, dass der Abbruch der romischen Militaraktionen nach 16 n. C hr. die endgultige Aufgabe des imperialen Traums von einer germanischen Provinz ostlich des Rheins bedeutet, aber der fortwahrende Tributstatus der rechtsrheinischen Frisii und das Potenzial des Gebiets fur die militarische Versorgung – einschlieslich Getreide, Fleisch, Leder, Metallrohstoffe, Gestein und Armeerekruten – wirft Zweifel an dieser Schlussfolgerung auf. Zum Zeitpunkt des Todes von Kaiser Tiberius 37 n. C hr. wurde Germanien nicht notwendigerweise als verloren angesehen, und es mag kein Zufall sein, dass sein Nachfolger Caligula den Rhein uberquerte, als er zur Sicherung seiner Machtanspruche einen schnellen militarischen Erfolg benotigte.
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