Zur Frage der natürlichen und der medikamentösen Heilung der Malaria

1928 
1. Das Serum spontan geheilter, wie das Serum experimentell als immun erwiesener Tropicakranker enthalt keine Stoffe, welche die Tropicaparasiten anderer Kranker in vitro zu zerstoren vermogen. 2. Das Serum von Tropicalkranken enthalt solche Stoffe auf der Hohe des Fiebers und der Chininwirkung ebensowenig. 3. 50 und 40 ccm frisches Serum eines Immunen bzw. von zwei soeben Geheilten, an zwei aufeinander folgenden Tagen endovenos einverleibt, blieben ohne Wirkung auf Fieber und Parasiten im akuten Malariaanfall. 4. Zur Immunisierung mit kleinen Chininmengen scheint die gleichzeitige Zufuhr von lebendem Parasiteneiweis nicht notwendig zu sein. 5. Das Komplement verschwindet bei schwerem Malariafieber aus dem Serum. Sein Fehlen beeintrachtigt die Chininwirkung nicht. 6. Die Frage, ob das Chinin direkt parasiticid wirkt (Giemsa), oder indirekt, unspezifisch, omnicellular resistenzsteigernd (Junkmann und Starkenstein); oder indirekt spezifisch, indem es die normale erythrophage Tatigkeit der blutzerstorenden Organe steigert (Plehn), ist noch nicht endgultig beantwortet. 7. Im Sinne der letzteren Auffassung ware die Vergroserung der Milz bei Malaria — mindestens teilweise — als Abwehrreaktion zu betrachten.
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