Die Repräsentation der Bürgerinnen und Bürger durch organisierte Interessen in Deutschland

2020 
In dieser Studie analysieren wir das Potenzial organisierter Interessen als Transmissionsriemen zwischen der Bevolkerung und politischen Institutionen im parlamentarischen System der Bundesrepublik zu fungieren. Wir verwenden Daten aus Experteninterviews mit Lobbyistinnen und Lobbyisten und einer reprasentativen Bevolkerungsumfrage, um die Kongruenz zwischen den Themenfeldern zu ermitteln, welche die Burgerinnen und Burger und organisierten Interessen in Deutschland jeweils als wichtig ansehen. Ferner analysieren wir, ob sich die Kongruenz hinsichtlich der offentlichen Salienz des Themas sowie des soziokonomischen Status oder der politischen Einstellungen der Burgerinnen und Burger unterscheidet. Dabei differenzieren wir zwischen Unternehmer- und Nichtunternehmerinteressen. Die Ergebnisse deuten auf eine moderate Themenkongruenz zwischen den Agenden der Burgerinnen und Burger und der organisierten Interessen hin. Diese Reprasentationsleistung wird jedoch uberwiegend von Nichtunternehmerorganisationen erfullt, die verstarkt an Themen arbeiten, die fur die Bevolkerung salient sind. Ferner sind Burgerinnen und Burger mit extremeren Einstellungen besser reprasentiert als jene, die sich in der ideologischen Mitte befinden. Hingegen zeigen sich keine Unterschiede hinsichtlich des Einkommens und Geschlechts oder zwischen Ost- und Westdeutschland.
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