Die Entwicklung und Implementierung einer neuen staatlichen Schlussprüfung Humanmedizin am Beispiel Schweiz – Ergebnisse und Daten zur Prüfungsqualität der ersten 2 Kohorten sowie Überlegungen zur Qualitätssicherung und zur Weiterentwicklung der Prüfung

2013 
Hintergrund: Im Rahmen des neuen nationalen Medizinalberufegesetzes [http://www.admin.ch/ch/d/as/2007/4031.pdf], [http://www.bag.admin.ch/themen/berufe/07918/07919/index.html], der Entwicklung hin zu Kompetenz-basierten Curricula [1] und der Einfuhrung der Bologna-Reform in den medizinischen Studiengangen [2] wurde in der Schweiz eine neue eidgenossische Schlussprufung Humanmedizin unter Aufsicht des Bundes und in Zusammenarbeit mit den medizinischen Fakultaten in zwei Sprachen (D/F) entwickelt und 2011 erstmals durchgefuhrt. Projektbeschreibung: Im vorliegenden Beitrag werden die Rahmenbedingungen fur die Implementierung aufgezeigt und die Entwicklung der Gesamtprufung als Pass/Fail-Prufung einschliesslich ihrer 2 Einzelprufungen beschrieben. Die 1. Einzelprufung besteht aus einer schriftlichen Prufung (MCQ) an 2 Prufungstagen zu je 4.5 h mit je 150 interdisziplinaren, taxonomisch auf Anwendungswissen ausgerichteten Fragen. Die 2. Einzelprufung umfasst eine strukturierte, klinisch-praktische CS-Prufung (OSCE) mit insgesamt 12 Rotationsposten uber je 13 min Dauer und je 2 min Rotationszeit zwischen den Posten. Zur Qualitatssicherung wurden zahlreiche Massnahmen ergriffen wie z.B. die Schulung der standardisierten Patienten anhand zentraler Standardisierungsvorlagen. Der Gesamtblueprint ist abgestimmt auf den Schweizer Lernzielkatalog Humanmedizin [http://sclo.smifk.ch] und beinhaltet die 2 Hauptdimensionen „General Objectives/CanMed Roles“ und „Problems as Starting Points“. Ergebnisse: Die Prufung wurde an allen 5 Standorten 2011 und 2012 erfolgreich durchgefuhrt. Die Prufungsresultate der ersten 2 Kohorten differenziert nach Gesamtprufung und Einzelprufungen zeigen in etwa die erwarteten Werte hinsichtlich der Bestehensquote. Die Metadaten zur Prufungsqualitat zeigen fur beide Jahre, dass die angestrebte Messzuverlassigkeit der Prufung mit einem Cronbach Alpha als Mass fur die Reliabilitat von im Mittel α=0.9 fur die MCQ Einzelprufung und von im Mittel α>0.8 fur die CS-Einzelprufung erreicht wurde. Diskussion und Schlussfolgerungen: Basierend auf den Erfahrungen und Daten der ersten 2 Prufungskohorten kann gesagt werden, dass die Implementierung einer neuen nationalen Prufung, die neben der neu ausgerichteten MCQ-Einzelprufung erstmals mit einem strukturierten, objektivierbaren und national standardisierten Instrument klinische Fahigkeiten und Fertigkeiten misst, grundsatzlich gelungen ist. In diesem Kontext muss die Relevanz der intensiven Koordination und Abstimmung von der Gesetzgebung und den Verordnungsvorgaben bis hin zum Lernzielkatalog und dem korrespondierenden Gesamtblueprint der Prufung hervorgehoben werden. Bezuglich der zukunftigen Entwicklung werden Aspekte der Qualitatssicherung und der Weiterentwicklung der Gesamtprufung auch im Sinne von erganzenden Prufungsformaten diskutiert werden.
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