Legalbewährung und Konsumverhalten bei Probanden der forensischen Nachsorge nach Unterbringung in einer Entziehungsanstalt (§ 64 StGB)

Ziel der Studie: Untersucht werden Legalbewahrung, als erneute Verurteilung, und Konsumverhalten bei Probanden der forensischen Nachsorge nach Unterbringung in einer Entziehungsanstalt (§ 64 StGB) in Mecklenburg-Vorpommern. Methodik: Bei den Entlassungsjahrgangen 2009 und 2010 aus der stationaren Masregel wurden die Bundeszentralregisterauszuge aus 2013 untersucht. 41 Nachsorgeklienten wurde eine Vergleichsgruppe von 43 Probanden ohne Ambulanzweisung gegenubergestellt. Das ausschlieslich bei der Nachsorgeklientel erhobene Konsumverhalten wurde der Verlaufsdokumentation entnommen. Ergebnisse: 34,1% (n=14/41) der Nachsorge- und 51,2% (n=22/43) der Vergleichsgruppe begingen neue Delikte (χ2=0,115, n.s.). 43,9% (n=18/41) der Nachsorgeklientel hielt eine Motivation zur Abstinenz aufrecht. Schlussfolgerung: Die gezeigte geringere Rate erneuter Verurteilungen konnte in dieser Studie nicht statistisch bedeutsam belegt und somit eine kriminalpraventive Wirkung der forensischen Nachsorge nicht eindeutig dargestellt werden. Verbesserungen der Struktur- und Prozessqualitat sind erforderlich. Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen Abstinenzmotivation und einer positiven Legalbewahrung gezeigt werden.